Seit Monaten müssen die Kinder und Jugendlichen der Bertholdschule quer über den Hof, wenn sie auf die Toilette müssen. Foto: Eich

Eltern der Bertholdschule ärgern sich wegen ausstehender Sanierung. Stadt kündigt Baustart an.

Villingen-Schwenningen - Verärgert sind die Eltern der Villinger Bertholdschule: Seit dem Sommer sind die Toiletten in einem Container auf dem Hof untergebracht, da die Stadt die Sanierung der sanitären Anlagen im Gebäude angekündigt hat. Doch nach dem Abriss der maroden Toiletten hat sich nichts mehr getan.

Schon im Oktober hatte sich Tino Berthold, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats (GEB) der städtischen Schulen Villingen-Schwenningen, an das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO) gewandt und gefragt, wann die Baufirmen anrücken. Eine Antwort sei ausgeblieben, erklärt Berthold. Auch als er im Dezember bei Oberbürgermeister Jürgen Roth nachgehakt habe, sei lange nichts gekommen. Erst jetzt habe ihn die Stadt benachrichtigt, dass sie ein Unternehmen gefunden hat, das die Arbeiten übernimmt. Immerhin. "Ich kann nicht verstehen, weshalb man einen Bau einfach so stehen lässt", sagt er mit Blick auf den Abriss, der bereits im Sommer über die Bühne gegangen sei.

Froh ist Berthold, dass Bewegung in das Thema kommt, müssen die Kinder und Jugendlichen doch seit Monaten bei Wind und Wetter in den Hof. "Übergangsweise ist es nicht die schlechteste Lösung, aber kein Dauerzustand", stellt Berthold fest. Zumal es sich um eine Förderschule handle und der Nachwuchs nicht ohne Begleitung auf den Hof dürfe, da der ein oder andere die Gelegenheit zu einem Ausflug ins Wohngebiet nutzen könnte. Ein riesiger Aufwand also für die Lehrer und Betreuungskräfte.

Gefährliche Situationen

Die Angst, dass ein Kind verloren gehen könnte, treibt Claudia Knizek, stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende der Bertholdschule, um. Zumal es wegen der Straßen in der Nähe zu gefährlichen Situationen kommen könne, halte sich doch kaum ein Autofahrer an Tempo 30. Sie weiß von vielen Eltern, die sich über den Zustand aufregen. Gerade jetzt, da es morgens dunkel auf dem Schulhof sei, und bisher sei das Wetter zwar mild, aber wenn der Wintereinbruch komme, sei die Situation für die Schüler noch unangenehmer. So hoffe sie, dass bald etwas passiert auf der Baustelle. Überhaupt habe die Stadt das Gebäude lange Zeit vernachlässigt, da seien einige Sanierungsarbeiten erforderlich.

Dass es jetzt zügig gehen soll, betont Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt. die 80 000 Euro seien im Haushaltsplan eingestellt. Es sei aber schwierig gewesen, eine Firma aufzutun, die sich der Sanierung annehme.

"Wir sind froh, dass wir jetzt jemanden gefunden haben", schildert sie die Situation. Das Unternehmen stehe bereit, stimme sich wegen eines geeigneten Zeitpunkts mit dem GHO ab und lege dann los.