Die Preisträger des Joseph-Haberer-Preises bei der feierlichen Übergabe durch Oberbürger­meister Rupert Kubon. Foto: Niggemeier Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: OB Kubon verleiht Haberer-Preis

Villingen-Schwenningen. Zur feierlichen Übergabe des Joseph-Haberer-Preises hatte Oberbürgermeister Rupert Kubon ins Alte Rathaus in Villingen eingeladen. Mit dem Preis ehrt die Stadt jährlich Schüler des Oberzentrums Villingen-Schwenningen, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Zwei dritte Plätze und ein erster Platz sowie eine Anerkennung vergab die Jury in diesem Jahr.

In seiner Rede würdigte Kubon Joseph Haberer und mahnte, wie wichtig es sei, dass die Erinnerungen an diese fürchterlichen Zeiten nicht verloren gehen dürfen und der Preis unter anderem auch dafür stehe.

Simon Hedderich und Moritz Kramer vom Technischen Gymnasium in Schwenningen belegten hierbei den dritten Platz. Sie drehten einen Film mit dem Titel "Sag mir, was Frieden ist".

Ebenfalls den dritten Platz konnte Thomas Weidle vom Gymnasium am Hoptbühl in Villingen erreichen. Er fertigte eine Seminararbeit mit dem Thema "Menschenrechte statt Gleichschaltung, Gewalt und Unterdrückung" an.

Mit ihrer Arbeit "Die Reise der Familie Boss" konnten die beiden Neuntklässlerinnen der Villinger St. Ursula Schulen, Sophia Plotzitza und Emilia Brugger, die Jury für den ersten Platz überzeugen. Für ihre damit verbundene Präsentation trugen die Schülerinnen historische Dokumente zusammen und traten mit Zeitzeugen in Kontakt. Warum die beiden würdige Preisträgerinnen sind, zeigte sich, als sie die Präsentation vor den anwesenden Zuhörern vortrugen.

Der erste Preis war mit 300 Euro dotiert, die beiden Drittplatzierten erhielten jeweils 100 Euro.

Der jüdische Professor Joseph Haberer wurde 1929 in Villingen geboren. 1938 emigrierte er als Kind alleine nach England, seine Eltern mussten im nationalsozialistischen Deutschland zurückbleiben und wurden 1940 deportiert. Später lehrte Haberer an einer Universität in den USA Politologie und hielt viele Vorträge an Schulen über Rassismus und Antisemitismus. 2013 verstarb Joseph Haberer. Der Preis soll junge Leute motivieren, sich mit der Zeitgeschichte auseinander zu setzen sowie zur Wachsamkeit und Zivilcourage zu ermutigen.