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Stephanie Schick leitet ab heute die Goldenbühl-Gemeinschaftsschule / Per Zufall "Schockverliebt"

Seit heute ist sie offiziell im Amt: Stephanie Schick ist die neue Leiterin der Goldenbühl-Gemeinschaftsschule und damit nahezu nahtlos Nachfolgerin von Jane Heinichen.

VS-Villingen. Die 47-Jährige ist von Haus aus Realschullehrerin und hat sich "diese Schule ganz bewusst ausgesucht". Gearbeitet hat Stephanie Schick schon mit allen Schularten, zuletzt war sie an einer Verbundschule in Herbolzheim tätig. Sie wohnt mit Mann und zwölfjähriger Tochter in Emmendingen, werde im Stadtbezirk Villingen aber einen Zweitwohnsitz beziehen, kündigt sie an.

Geboren ist sie in Burladingen, ihr Studium absolvierte sie in an der Pädagogischen Hochschule in Weingarten. Vier Jahre lang nahm sie danach teil an einem Forschungsprojekt zu gesellschaftlich-politischer Erziehung mit dem Schwerpunkt "Wie entwickelt sich ein Gemeinschaftsgefühl?". Nach weiteren vier Jahren an einer Hauptschule in der Schweiz, wo sie sonder-pädagogisch mit "verhaltens-originellen" Schülern tätig war und außerdem berufsbegleitend in Politikwissenschaften promovierte, kehrte sie 2007 nach Deutschland an Schulen in Müllheim, Bad Krozingen und schließlich Herbolzheim zurück.

In den letzten drei Jahren war sie stark in Fachberatungen eingebunden. Im Auftrag der Deutschen Schulakademie gibt sie Fortbildungen für die Schulen, die sich für den Deutschen Schulpreis bewerben, eine Tätigkeit, die sie beibehalten wird. Beratend tätig war sie bisher außerdem für Deutsch als Zweitsprache sowie für Gemeinschaftsschulen. Dabei lernte sie auch die Goldenbühlschule kennen. "Da hat mein Herz ganz laut geschlagen", sagt sie und lacht.

Als ihr Entschluss feststand, den Beratungen jetzt die Umsetzung folgen zu lassen, wusste sie – diese Schule muss es sein. Die beziehungsorientierte und wertschätzende Arbeit mit den Schülern ist es, die es ihr hier angetan hat. An die Idee Gemeinschaftsschule glaubt Stephanie Schick sowieso, "sie ist unantastbar und zukunftsweisend", sagt sie.

Bewusst sei ihr, dass sie ein großes Erbe antrete, zwischen Jane Heinichen und ihr bestehen aber viele Ähnlichkeiten. In den ersten 100 Tagen werde sie vor allem gut zuhören und erst dann ihre Akzente setzen, um das Potenzial jedes Schülers auszuloten und ihm seine bestmögliche Leistung zu entlocken. "Wir müssen erkennen, wie sich jedes Kind am besten entfaltet", sagt die Pädagogin. Stephanie Schick will aber auch in Villingen-Schwenningen Fuß fassen.

Seit einem Jahr ist sie spätberufene Feuerwehrfrau und sie will sich als solche in Zukunft hier einbringen. Dafür hält sie sich mit Lauftraining fit. Auch beim Deutschen Roten Kreuz ist sie engagiert und werde, wie sie ankündigt, "demnächst Kontakte knüpfen". Nicht zuletzt möchte sie den Schülern mit ihren Ehrenämtern ein Vorbild sein. Und dann wäre da noch ihre Leidenschaft für die Kommunalpolitik und für das Theaterspielen.

Aber auch Stephanie Schicks Tag hat nur 24 Stunden. "Ich habe immer viel gearbeitet", sagt sie, aber "wenn ich etwas tue, unterschiede ich nicht zwischen Beruf und Hobby – ich schöpfe aus allen Tätigkeiten Kraft".