Und er gab ihn doch heraus: OB Rupert Kubon überreichte den Schwenninger Rathausschlüssel an Martin Wittner. Foto: Diebold

Mikrofone machen Rednern das Leben schwer. Narren an der Macht.

Villingen-Schwenningen - Seine Majestät, der König von Württemberg alias Zunftmeister Martin Wittner, und Oberbürgermeister Rupert Kubon meisterten gestern Abend die Schlüsselübergabe auf dem Schwenninger Marktplatz unbeschadet, wenn auch kleine Hindernisse zu überwinden waren.

Zuerst wollten die Mikrofone gar nicht ihren Dienst leisten, dann ging es mit Unterbrechungen weiter. Martin Wittner begrüßte die Gäste im altehrwürdigen Beethonvenhaus. Im Eifer des Gefechts hatte er das falsche Redemanuskript aus der Tasche gezogen. Aber nichtsdestotrotz, am Schluss war alles wie immer, der Schlüssel des Schwenninger Rathauses gelangte in die Hände der Narrenzunft, die jetzt bis Aschermittwoch das Zepter in der Hand hält.

Dass auch der Marktplatz in die Jahre gekommen ist, stellte Wittner unumwunden fest. Er als König von Württemberg sei es leid, nur repräsentieren zu dürfen. Angesichts der Tatsache, dass in den Gemeinderatssitzungen im vergangenen Jahr nichts vorwärts gegangen sei, wolle er nun die Dinge selbst in die Hand nehmen. Denn bei der Neugestaltung des Marktplatzes sei die Stadt in der Planung stecken geblieben – und das seit 15 Jahren. Ebenso beim Beethovenhaus. Wittner befürchtet eine mehrjährige Planungsphase, bei der herauskomme, dass dringend etwas gemacht werden müsse. Da könne der Ludwigh-Finck-Weg auch gut in Rupert-Kubon-Weg umbenannt werden, angesichts des Tempos, wie schnell in der Stadt Dinge umgesetzt werden.

Weitere Kritik gab es am Amtsblatt, das schlecht ausgetragen werde. "Hätten wir uns aufs Amtsblatt verlassen, wären wir verlassen", so Martin Wittner.