Unbeschwerter Skaterspaß wird für die Jugendlichen im Hubenloch von nervigen Kontrollen durch das Ordnungsamt doch sehr erschwert. Foto: Eich

Jugendliche beklagen: Ordnungsamt übertreibt Drogenkontrolle. " Fühlen uns reichlich unwillkommen".

Villingen-Schwenningen - Dass eine Umfrage unter Jugendlichen nach ihren Lieblingsplätzen in Villingen mit vernichtendem Ergebnis endete, wundert die Jugendlichen, die am Dienstag vor der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Schwenninger Rathaus auf sich aufmerksam machen möchten nicht. Die Lieblingsplätze der Befragten: Vor der BlueBoxx, vor H&M und vor dem Drogeriemarkt Müller.

Sie sechs Jungs schmunzeln, als sie das im Redaktionsgespräch mit dem Schwarzwälder Boten schildern, aber eigentlich ist ihnen gar nicht zum Lachen zumute. Sie sind stocksauer, fühlen sich nicht ernst genommen, übergangen und oft genug an der Nase herumgeführt mit Versprechen, die am Ende ja doch nicht gehalten werden.

Viele der jungen Männer sind begeisterte Skater, die Skate-Anlage am Hubenloch – zumindest bei trockenem Wetter – schon so etwas wie ihr zweites Zuhause. Dass sie sich dort trotzdem reichlich unwillkommen fühlen, hat einen Grund: das Villinger Ordnungsamt.

"Das Ordnungsamt kommt jeden Tag zweimal", häufig hielten die Beamten an und führten bei den ihnen längst bekannten Jugendlichen "Personenkontrollen" durch. Damit nicht genug: Sie würden auf Drogen gefilzt, erzählen die Jugendlichen Simon Baumgärtner, Simeon Disch, Kilian Weißer, Sascha Pompa, Nils Rapp und Fabian Haser. Für sie ist es eine reine Schikane: Rücksäcke auf, Taschen entleeren, Fragen beantworten, die Personalien zu Protokoll geben – "wir könnten ja gar keine Drogen mitnehmen, so oft wie wir kontrolliert werden", sagt Simeon Disch und lacht, weil das ja eigentlich auch den Beamten klar sein müsste, die täglich kämen, bei ihnen aber noch nie fündig geworden seien.

Nicht nur der Kontrollwahn von Amts wegen, auch, wie stiefmütterlich die Skateranlage auf dem Hubenloch behandelt werde, ärgert die Jugendlichen sehr: Eine Beleuchtung der Anlage sei ihnen versprochen worden – Fehlanzeige. Bänke – kamen allenfalls auf die Initiative Unbekannter an den Platz. Mülleimer – die Jugendlichen sollten ihren Müll wieder mit nach Hause nehmen, erst nach einiger Zeit sei ein Mülleimer auf dem Gelände installiert worden.

Das Umfrageergebnis also erkläre sich von selbst, denn so sähen "Lieblingsplätze" eindeutig nicht aus.

Weitere Informationen: Die Jugendlichen um Simeon Disch rufen zur "Demonstration" vor der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Schwenninger Rathaus am Dienstag, 30. April, ab 17 Uhr auf. Alle Villinger die mitmachen möchten, sind eingeladen, sich um 16 Uhr am Villinger Bahnhof zur gemeinsamen Abfahrt zu treffen.