Schokolade mit Biss – auch die spielt eine Rolle beim Kunstprojekt für Hausfrauen und -männer der städtischen Galerie. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Galerie inszeniert dreiteiliges Kunstprojekt ausschließlich für Hausfrauen und -männer

Villingen-Schwenningen. Hausfrauen und -männer wissen es längst: Statt fauler Nachmittage auf dem Sofa verlangt ihr Job als Familienmanager Organisationstalent, Flexibilität, Belastbarkeit und wirtschaftliches Denken. Ein dreiteiliges Kunstprojekt will diese Kernkompetenzen beleuchten und die Rolle der Frau – seit wenigen Jahrzehnten auch die Rolle des Hausmannes – stärken und deren Bedeutung und Wandel betrachten.

Mit den Themen "Wohnen, Leben, Architektur, Design, Essen und Trinken im Wandel der Zeit" und "Die Rolle der Frau seit 1000 Jahren" gibt das Programm am Samstag und Sonntag, 23. und 24. Juni, den Hausfrauen und -männern Zeit, die Bedeutung ihrer Arbeit zu reflektieren und neue Eindrücke und Ideen zu gewinnen. Denn wie Picasso sagte: "Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele."

Das Wochenende unter Leitung von Kunsthistorikerin Anja Rudolf, Marion Eckert-Merkle, Mitglied im Vorstand der deutschen Knigge-Gesellschaft, und Wendelin Renn, Leiter der städtischen Galerie, findet seinen Höhepunkt in einer Performance der Berliner Künstlerin Sonja Alhäuser und wird gleichsam ein kulinarisches Erlebnis werden.

Beginn ist am Samstag mit einem Besuch im Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein. Dort erhalten die Teilnehmer Eindrücke zu aktuellem Design und zeitgenössischer Architektur. Bei einer Führung durch das Werksgelände lernen sie einen Ort mit internationaler Ausstrahlung und einzigartiger Dichte und Qualität der dort versammelten Architektur kennen.

Beim Blick viele Jahrhunderte zurück in die Vergangenheit erfahren die Teilnehmer am Sonntag allerhand über Aufgaben und Pflichten ihrer historischen Vorgänger. Im Villinger Franziskanermuseum wird deutlich, wie sich die Lebensverhältnisse der Frauen und die Ernährungsgewohnheiten seit dem Mittelalter verändert haben. Nach der Museumsführung zum Thema "Essen und Trinken im Mittelalter" mit Anja Rudolf probieren die Teilnehmer beim gemeinsamen Imbiss Köstlichkeiten aus vergangener Zeit. Hierzu erzählt Marion Eckert-Merkle heitere und skurrile Geschichten über die damaligen Benimmregeln, Sitten und Bräuche bei Tisch.

So gestärkt geht es zurück nach Schwenningen, wo Wendelin Renn in der städtischen Galerie in der Ausstellung "Tanze, Tod, Tanze! – Matthäus Merian der Ältere, Emanuel Büchel, HAP Grieshaber" über die scheinheilige Moral der Mächtigen und Reichen oder über das Elend der Armen und Geknechteten im Angesicht des Todes berichten wird.

Die letzten "Staubkörnchen des Alltags" wäscht die Berliner Künstlerin Sonja Alhäuser mit ihrer außergewöhnlichen Kunstaktion "Von Allem ein Biss" den "HausFrauen-Männern" "von der Seele". Dabei realisiert die Künstlerin eine Performance, die zugleich informativer Vortrag ist, und bei der die Gäste gleich selbst in einer Art Workshop eingebunden werden.

Weitere Informationen: Kunstprojekt "HausFrauen-Männer" am Samstag, 23. Juni, 8.30 bis 19.30 Uhr und Sonntag, 24. Juni, 13.30 bis 19 Uhr. Kosten: 20 Euro. Verbindliche Anmeldung bei der Galerie: 07720/82 10 98. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.