Ein Vollblutkommunalpolitiker ist der Marbacher Rolf Effinger, der seit 50 Jahren ehrenamtliche Ämter auf der kommunalen Ebene bekleidet. Foto: Georg Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Marbach: Rolf Effinger engagiert sich seit 50 Jahren in der Kommunalpolitik

Ein Macher, ein Schaffer, sei er auf der privaten, beruflichen und der kommunalpolitischen Ebene. Mit diesen Eigenschaften wird der Name von Rolf Effinger in Verbindung gebracht, der seit 50 Jahren in der Kommunalpolitik tätig ist.

VS-Marbach. Dieses fünf Jahrzehnte andauernde außergewöhnliche Engagement in der Kommunalpolitik, zu dem zuhören, organisieren, arrangieren, mitgestalten, geduldig sein und Kompromissfähigkeit gehören, wurde kürzlich vom Städtetag Baden-Württemberg gewürdigt.

In Friedrichshafen geehrt

Bei dessen Hauptversammlung in Friedrichshafen wurde Rolf Effinger für seine 50-jährige Gremienmitgliedschaft mit dem Verdienstabzeichen des Städtetages in Gold mit Lorbeerkranz und Brillant sowie einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Am kommenden Donnerstag wird bei der Sitzung des Ortschaftsrats sein Einsatz zum Allgemeinwohl gewürdigt.

Würdigungen hat der 1939 in Villingen geborenen Rolf Effinger für sein ehrenamtliches Engagement in der Vergangenheit schon zahlreiche erfahren. Sie haben ihn gefreut, gaben jedoch nie Anlass vom Boden abzuheben, sondern wurden mehr als Ansporn gesehen, die übernommenen Aufgabenreiche weiter fortzuführen, ließ er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten wissen.

In die Kommunalpolitik trat er 1968 als Ratsmitglied der damals noch selbstständigen Gemeinde Marbach ein. Mitwirken konnte er an der Vertragsgestaltung zur Eingemeindung nach Villingen, die 1974 vollzogen wurde.

Im Nachhinein gesehen verlief die Eingemeindung von Marbach, das schon über eine Turn- und Festhalle sowie Kindergarten verfügte, problemlos, zumal die Verträge eingehalten wurden. Am 1. Januar 1978 wurde er erstmals zum Ortsvorsteher gewählt. Weitere Amtsperioden schlossen sich bis 2004 an, in denen viele Projekte zur Ortsentwicklung umgesetzt werden konnten. So zum Beispiel die Baugebiete "Terra" und "Gehren", sowie die Vorbereitung des Siedlungsgebiets "Melben". Von 1974 bis 1999 gehörte er dem Gemeinderat an, von 2004 bis 2014 auch dem Kreistag.

In zahlreichen Vereinen

In jungen Jahren spielte er beim hiesigen Verein Fußball und unterstützte den Verein beim Bau seines Vereinsheims. Der Feuerwehr gehört er seit 60 Jahren an. Bei etlichen Marbacher und Villinger Vereinen bestehen seit Jahrzehnten Mitgliedschaften.

Beruflich war er 50 Jahre lang als Fliesenlegermeister tätig, davon 40 Jahre als Selbstständiger. Alle Ehrenämter, das Geschäftliche, sowie Familiäre, wäre nicht in Einklang zu bringen gewesen, wenn nicht seine Frau Charlotte, mit der er vier Kinder hat, hinter im gestanden wäre.

Seiner Einschätzung nach werde Marbach, das in den nächsten Jahren wohl langsamer wachsen werde als in der Vergangenheit, eine Wohngemeinde bleiben. Dass kein Gewerbegebiet vorhanden ist und vermutlich auch keines kommen werde, sieht er nicht als Nachteil für die Gesamtentwicklung. Neben einen mittelständigen Betrieb mit 145 Angestellten haben Handwerksbetriebe und zahlreiche Freiberufler ihren Platz in dem etwas über 2000 Einwohner zählenden Stadtteil gefunden, der über zwei Bahnhöfe verfügt und damit gut an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden ist.

Wenig Hoffnung hat er mittlerweile, dass Marbach die seit Jahrzehnten geforderte Umgehungsstraße erhalten wird.

Kandidatur bleibt offen

Der seit 2004 dem Ortschaftsrat angehörende Rolf Effinger ließ offen, ob er bei den im nächsten Jahr stattfindenden Kommunalwahlen nochmals kandidieren wird.