Spätestens nächstes Frühjahr soll die Renovierung der Fassade, Fenster und des Dachgesims starten. Foto: Herfurth

Kommunikation sorgt für Verwirrung. Schüler essen übergangsweise in Kellerräumen.

VS-Schwenningen - An der Gartenschule muss endlich etwas passieren, fordern die Eltern. Nicht nur Fassade und Fenster müssten seit Jahren gerichtet werden, jetzt tauchen auch noch Gerüchte auf, dass es Salpeterbefall in den Kellerräumen geben soll, in denen die Kinder momentan essen.

Bis das ehemalige Feuerwehrgerätehaus saniert ist, essen die Schüler der Gartenschule übergangsweise in den Kellerräumen. Wie es jetzt aus Elternkreisen heißt, soll es in diesen drei Räumen Salpeterbefall geben. Salpeter ist zwar grundsätzlich nicht gesundheitsgefährdend und in erster Linie für das Mauerwerk schädlich, trotzdem ist der Gedanke, dass die Kinder dort essen sollen, für viele Eltern befremdlich, wie Juliane Schartel aus dem Elternbeirat berichtet.

Der Stille-Post-Effekt

Auf Anfrage unserer Zeitung bei der Pressestelle der Stadt, bestätigt Oxanna Brunner vorerst auch den Salpeterbefund und begründet: "Das Gebäude besteht aus Bruchsteinwänden die Wasser ziehen. Durch diese Feuchte im Gemäuer kann Salpeter entstehen." Und auch Rektorin Peggy Müller bestätigt, "sie sei von der Stadt darüber informiert wurden, dass im Gebäude Salpeter festgestellt wurde." Nur Dieter Kleinhans, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft und Hochbau, der das Gebäude betreut, muss verwundert den Kopf schütteln: "Salpeter gibt es hier keinen. Wir haben die Feuchtigkeit im Mauerwerk schon länger im Blick, das passiert langfristig bei Bruchstein." Es hat auch bereits Salpeterbefall in der Schule gegeben. "Die Stadt hat das dann immer wieder gerichtet", sagt Brunner. Und für den geschulten Blick lassen sich auch an der Außenwand "minimale weiße Rückstände erkennen, die für Salpeter sprechen könnten", erklärt Kleinhans und zeigt auf eine Stelle an der Wand.

Selbst wenn Salpeter für die Gesundheit nicht bedenklich ist, Feuchte im Gebäude ist immer auch ein Warnsignal für Schimmel. "Wir hatten noch nie einen Schimmelbefall in der Schule und kontrollieren das auch", sagt Kleinhans.

Die Kellerräume haben laut dem Amtsleiter normale Abnutzungsspuren. "Dennoch kann man dort gut essen und man darf nicht vergessen, dass es nur eine Übergangslösung ist", führt Kleinhans weiter aus. Zum neuen Schuljahr soll die Mensa im Feuerwehrgerätehaus fertig sein. "Der Kostenrahmen von 3,94 Millionen Euro kann auch weiterhin eingehalten werden", sagt Brunner.

Auch wenn die Absprache für Verwirrung sorgt, in einem Punkt sind sich zumindest alle Abteilungen einig: Danach werden die Kellerräume wieder als solche genutzt.

Nicht die einzige Baustelle

Dass die Gartenschule renovierungsbedürftig ist, ist schon von außen zu sehen. Der Putz an der Hauswand zur Gartenstraße hin platzt von den Wänden und die Fenster müssten auch erneuert werden. Das Gebäude ist mittlerweile über 100 Jahre alt und soll laut Kleinhans auch noch mal so lange stehen.

Doch dafür muss laut Schartel auch etwas getan werden: "Wir werden seit Jahren immer wieder auf’s Neue vertröstet. Den Eltern stößt das mittlerweile sauer auf." Und das natürlich "keiner glücklich über den Zustand ist", muss sich auch Müller eingestehen. Warum sich bisher noch nichts getan hat, begründet Brunner so: "Die Umsetzung hat länger gedauert als geplant und die Kapazitäten sind begrenzt."

Doch die Renovierung stehe bei der Stadt an oberster Stelle und deshalb soll sich auch bis zum Ende des Jahres etwas tun. "Im Winter beginnen wir mit den Ausschreibungen für die Firmen", bestätigt Brunner. Spätestens nächstes Frühjahr soll die Renovierung der Fassade, Fenster und des Dachgesims starten.