Mustafa Karakolcu will mit neuen Elementen das Theaterstück "Romeo und Julia" im Jugend- und Kulturzentrum Klosterhof der Smartphone-Generation näherbringen. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Außergewöhnliches Theaterprojekt im Klosterhof bekommt Förderung aus dem Landesprogramm

Villingen-Schwenningen. Ein außergewöhnliches Theaterprojekt wird im Herbst im Jugend- und Kulturzentrum Klosterhof zwischen Villingen und Schwenningen umgesetzt.

"Romeo und Julia 2.0 und smart" heißt es und nimmt die klassische Liebestragödie von William Shakespeare als Basis. Die wird für die junge Generation aufpoliert: Jugendliche sollen mit Smartphone-Filmen ihre Version von Szenen aus "Romeo und Julia" beisteuern. Das Projekt des Jugendförderungswerkes Villingen-Schwenningen sei so interessant, dass es jetzt vom Land Baden-Württemberg mit einem Zuschuss in Höhe von gut 16 000 Euro im Rahmen des Programms "Kultur trotz Abstand" unterstützt wird, heißt es in einer Mitteilung.

Ohne die Landesmittel wäre das ambitionierte Projekt kaum umzusetzen gewesen, umso größer die Freude, als jetzt die Zusage aus Stuttgart kam. Die Regie der Neufassung von "Romeo und Julia" liegt in den Händen von Mustafa Karakolcu, der im Theater am Turm an der Villinger Schaffneigasse schon einige Stücke inszeniert hat und langjähriger Leiter der türkischen Theatergruppe "Caba" ist. "Wir wollen die Smartphone-Generation mit dem klassischen Theater konfrontieren", erklärt er.

Junge Leute sollen sich mit Filmen beteiligen

Das bekannte Theaterstück wird in aktueller Bearbeitung, verbunden mit Teilen der Kishon-Bearbeitung von "Es war die Lerche" zeitgenössisch umgesetzt und im Kulturzentrum Klosterhof unter Einbeziehung von Smartphone-Sequenzen realisiert.

Über einen Wettbewerb werden junge Leute mit Szenen von "Romeo und Julia" vertraut gemacht und sollen diese per Smartphone-Filmen aus ihrer Perspektive darstellen. Die besten Beiträge werden dann per Multimediawand in das Theaterstück integriert. "Ich hoffe, dass die Schulen der Stadt tatkräftig Werbung für das Projekt machen", sagt Karakolcu, der auch Geschäftsführer im Jugend- und Kulturzentrum Klosterhof ist.

Erst nach der Zusage aus der Landeshauptstadt kann jetzt mit der konkreten Umsetzung begonnen werden. Im Oktober werden die künstlerischen Vorbereitungen (Proben, Bühnenbild, Musik) anlaufen.

Dann wird auch der Smartphone-Wettbewerb gestartet, mit dem junge Leute bis 18 Jahre motiviert werden sollen, eigene Filmsequenzen zu erstellen. Die interessantesten Beiträge werden multimedial in das Stück im Klosterhof integriert. Es ist die erste eigene Theaterproduktion des Jugendförderungswerkes Villingen-Schwenningen dort.

Zwischen Dezember und Januar 2021 sind insgesamt 16 Aufführungen "Von Romeo und Julia 2.0 und smart" geplant, bei denen bevorzugt junge Leute angesprochen werden. Vorgesehen sind begleitend ein Workshop zum Theaterstück und eine digitale Präsentation, über die einzelne Szenen des Stückes abgerufen werden können.

"Jungen Leuten sollen mit ihnen bekannten Kommunikationsformen Türen zur Theaterwelt geöffnet werden", erklärt Mustafa Karakolcu sein Ziel und hofft auf positive Resonanz vor allem bei der jungen Generation. Zunächst wartet aber auf ihn und seine Mitstreiter erstmal viel Arbeit bei den Vorbereitungen für das außergewöhnliche Theaterprojekt.