Tobias Bacher von der Energieagentur Schwarzwald-Baar und CDU-Landtagsabgeordneter Karl Rombach analysieren das Zahlenwerk der CO2-Bilanz für den Klausenbauernhof. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder Bote

Klimadebatte: Zu Hause lässt er den CO2-Abdruck ermitteln

Schwarzwald-Baar-Kreis. Bei der Klimadiskussion, so erlebt das CDU-Landtagsabgeordneter Karl Rombach in Politik und Gesellschaft, werde gerne mit erhobenem Zeigefinger agiert und würden flächendeckend Schuldzuweisungen erhoben. "Mehr Ehrlichkeit", fordert er und unternimmt derzeit selbst dazu den ersten Schritt. Was für einen CO2-Abdruck hinterlässt der Klausenbauernhof mit seinen Bewohnern und seinen Einkommensquellen, dieser Frage geht er mit Tobias Bacher von der Energie Agentur des Schwarzwald-Baar-Kreises mit weiteren Fachinstituten nach. Als Ergebnis erhofft sich Karl Rombach belastbare, realistische Zahlen.

Außerdem will er damit ein Signal setzen, das eigene Handeln selbstverantwortlich zu überprüfen und zu hinterfragen. Und er will dazu motivieren, neue Wege zu suchen und Ziele zu korrigieren. Unterstützt von den belastbaren Zahlen der "KlimAktiv" Tübingen und mit Hilfe der Energie- und Klimaschutzagentur Karlsruhe trägt Tobias Bacher das Zahlenwerk zusammen.

Das Endergebnis steht derzeit zwar noch aus, dennoch sind Tendenzen erkennbar. Der Schwarzwaldhof, auf dem zwei Generationen leben, unterhält Ferienwohnungen, hat Grünlandwirtschaft mit einer Mutterkuhherde und 87 Hektar Wald. Beim CO2-Fußabdruck werden direkte und indirekte Emissionen ermittelt sowie sämtliche Energienutzung erfasst.

In der Gegenrechnung gilt es, belastbare Zahlen zu erfassen, die den CO2-Fußabdruck umfassen, also das, was durch Wald, Grünlandbewirtschaftung und Photovoltaik an CO2 gebunden oder vermieden wird. Insbesondere für die Tierhaltung und die Grünlandbewirtschaftung lieferte "KlimAktiv" die verlässliche Datengrundlage zu den Berechnungen.

Für die Familie Rombach ergeben sich aus der Bilanz teils überraschende Ergebnisse. So schlagen beim CO2-Fußabdruck die Ferienwohnungen fast so heftig ins Gewicht wie die Bewirtschaftung des Grünlandes und die Tierhaltung. Noch fehlen der Bilanz die endgültigen Zahlen, wie hoch die CO2-Belastung in Tonnen tatsächlich ist und wie genau sich der Handabdruck im Vergleich dazu verhält. Tendenziell bestätigte Tobias Bacher, dass der Klausenbauernhof mit seiner landwirtschaftlichen Kreislaufwirtschaft, der Photovoltaikanlage und der Waldbewirtschaftung einiges dazu tut, um die Differenz erträglich zu gestalten. "Es bringt nichts, den Klimaschutz anderen zu überlassen", so die Überlegungen von Karl Rombach.

Zielführender ist für ihn, die eigenen Optionen zu überprüfen und Ansprüche zu hinterfragen. Und er wünscht sich, dass die "überzogene, emotionale Diskussion" endlich fachlich, ehrlich und vertrauenswürdig geführt wird, dass sie nicht nur Beschränkungen erfährt, sondern auch Chancen eröffnet.