Die Freien Wähler fordern, dass die Romäusquelle nicht geschlossen wird. Foto: Herfurth

Fraktion: Verursacherprinzip wird auf den Kopf gestellt. Wirksame Maßnahme gegen Müllsünder gefordert.

VS-Villingen - Nun schaltet sich auch die Politik in die Diskussion um die Schließung der Romäusquelle ein: Die Freien Wähler fordern, die Entscheidung zu überdenken.

Das Forstamt hat die Nase gestrichen voll. Nach wilden Müllablagerungen an der Romäusquelle sollen nun harten Konsequenzen folgen – man will das Wasser dort abstellen. Auf diesem Weg soll laut Forstamtsleiter Tobias Kühn "die sehr unbefriedigende und inzwischen gesundheitsgefährdende Situation" gelöst werden. Ursprünglich war angedacht, die Quelle vom 16. bis 23. März zu schließen – aufgrund des derzeitigen Frosts wurde die viel diskutierte Maßnahme verschoben.

Hilft Sperrung nicht?

Die Freien Wähler beantragen nun, die beabsichtigte Schließung nicht durchzuführen und den Gemeinderat darüber abstimmen zu lassen. Dies erklärte Bertold Ummenhofer in einem Schreiben. Die Fraktion halte es nicht für gerechtfertigt, "die deutliche Mehrheit der Quellenbesucher wegen einem geringen Prozentsatz der Bevölkerung, welcher dort den Müll ablädt, in eine Art Kollektivhaftung zu nehmen" – dadurch würde das "Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt".

Aus Sicht der Freien Wähler könne die "Unsitte der wilden Müllablagerung" mit der Sperrung nicht beendet werden. Vielmehr befürchte man, dass der Unrat dann zukünftig im gesamten Waldgebiet verteilt abgelegt wird, "was für das Auffinden und Entsorgen noch schwieriger beziehungsweise teurer wäre", so Ummenhofer.

Seitens der Fraktion sieht man eine Besserung dieser Untaten, die sich ihrer Meinung nach in den vergangenen Jahren immer stärker ausgeweitet haben und nicht nur um den Bereich der Romäusquelle zu beobachten sind, lediglich durch eine Gesetzesänderungen zu erreichen. Man gehe deshalb davon aus, dass "wenigstens bis zur Beschlussfassung unseres Antrages im Gemeinderat", die Schließung nicht erfolgt.

Das Forstamt der Stadt Villingen-Schwenningen bittet die Bürger nichtsdestotrotz weiter um Hilfe. Meldungen unter Angabe des Kennzeichens, der Zeit der Müllablagerung und eventuell eines Fotos nimmt das Polizeirevier Villingen unter Telefon 07721/60-10 entgegen.