Aber warum gibt es so viele und vor allem warum gibt es immer mehr solcher Übergriffe? Es wird vermutet, dass das an der Verrohung der Gesellschaft liegt. Allerdings müssten dann auch andere Sportarten wie zum Beispiel Handball oder Volleyball betroffen sein. Dies ist allerdings nicht der Fall. Experten vermuten, dass auch die Akteure in der Bundesliga als Vorbildfunktion vieler auftreten und junge Spieler sich an ihnen ein Beispiel nehmen. Denn auch dort verhalten sich Aktive und Trainer teilweise sehr aggressiv gegenüber den Schiedsrichtern. Vielleicht liegt es aber auch an der Bestrafung der Täter. In allen anderen Sportarten werden solche Einzelfälle körperlicher Gewalt schwerstens bestraft. Im Fußball allerdings fällt das Urteil allerdings oft mild aus. Im Handball zum Beispiel wird ein Trainer oder Spieler wegen Meckerns oder der kleinsten Beleidigung von Platzt gestellt. Und das wirkt anscheinend.
Währenddessen hat Niels von der Polizei erfahren, dass der "Schläger" einen Kampfsport betreibt und der Schlag gezielt gegen den Kehlkopf ging. Hätte der Schlag genau getroffen, hätte es für Niels tödlich enden können. Und alles nur wegen einem Foul.
Es ist oft so, dass sich im Fußball sehr viele Menschen finden, die ihren Emotionen auf dem Platz freien Lauf lassen wollen und stark darauf achten, "körperlich zu spielen" und hart zu sein. In manchen Situationen kann das zu Kurzschlussreaktionen führen, die die einzelnen Personen nicht mehr im Griff haben. Laut Wissenschaftlern, Experten und auch Trainern muss der Fußball, gerade was das Fair Play angeht, noch viel lernen. Dazu müssen allerdings Trainer, Spieler, Offizielle und auch Zuschauer ihre Emotionen regulieren, was in anderen Sportarten einfacher zu gehen scheint als im Fußball.
Als Niels dreiWochen später einer Zeitung und einem kleinen Nachrichtensender ein Interview geben will, bekommt er einen Anruf des Sportvorstands, der ihm rät: "Geben Sie lieber kein Interview und verraten sie nicht zu viel den Medien. Sonst kommen immer mehr und mehr und wollen alles wissen!" Niels kommt ins Grübeln:
Obwohl es ein extrem wichtiges Thema ist und es schließlich um die Sicherheit von Menschen geht, gelangen solche Angriffe selten an die breite Öffentlichkeit. Das liegt daran, dass die meisten Vereine und Verbände Angst davor haben, dass zu viel nachgefragt wird. Wenn gewaltsame Übergriffe gegen Schiedsrichter jedoch aktenkundig werden, sind auch staatliche Institutionen wie Polizei und Staatsanwaltschaften gefragt. Der Autor ist Schüler der Klasse 9b des Schwarzwaldgymnasiums Triberg.
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