Barrierefrei soll die Bushaltestelle "Löwen" in der Rietheimer Ortsmitte ausgebaut werden. Das Wartehäuschen bleibt bestehen. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Insbesondere pocht der Ortschaftsrat auf Veränderungen zum Umbau von Bushaltestellen

Diskussionsstoff in der jüngsten Ortschaftsratsitzung in Rietheim lieferte der geplante Ausbau von zwei geplanten barrierefreien Bushaltestellen in der Pfaffenweilerstraße.

VS-Rietheim. Hier wurde von einigen Räten befürchtet, dass es zu gefährlichen Situationen kommen könnte, daher sollte in diesem Bereich Tempo 30 eingeführt werden.

"Ein sensibles Thema, über das heftig diskutiert werden muss", bemerkte Ortsvorsteherin Gudrun Furtwängler, nachdem Henning von Schnakenburg, Mitarbeiter vom Amt für Straßenbau, die Pläne für die Bushaltestellen vorstellte. Die Stadt, so erläuterte er, sei verpflichtet, alle Bushaltestellen barrierefrei auszubauen. Dies sollte möglichst wirtschaftlich geschehen und da die Pfaffenweilerstraße in absehbarer Zeit saniert werde, biete es sich an, hier die entsprechenden Maßnahmen anzugehen.

Zunächst betreffe dies die Bushaltestelle "Löwen". Hier solle die Haltestelle so eingerichtet werden, dass der Bus ohne Schwenker gerade aus hinein – und wieder herausfahren könne. Der Bordstein müsse 18 Zentimeter hoch sein, und zwischen ihm und dem Buseinstieg dürfe es keinen Spalt geben. Der Nachteil sei, dass die Autos warten müssen, solange der Bus an der Haltestelle steht. "Für die Autofahrer ungünstig, aber man muss auch an diejenigen denken, die nicht gut laufen können", sagte die Rathauschefin.

Die zweite Bushaltstelle, deren Ausbau fraglich sei, ist im Bereich der Kirche kurz hinter der Kurve in der Pfaffenweilerstraße geplant. Hier könne eine Bucht gebaut werden, aber das Gremium befürchtete, dass es zu gefährlichen Situationen kommen könne, wenn die Kraftfahrzeuge mit Tempo 50 an die Haltestelle kommen, der Busfahrer könne sie beim Ausscheren übersehen. Und vor allem auch, weil Fahrgäste die Straße überqueren. Es würde sich wohl kein Fußgänger die Mühe machen, die Ampel am "Löwen" zu benutzen, um auf die andere Straßenseite zu gelangen und dann wieder zurückzulaufen.

"Das ist nicht ohne Tempo 30 möglich" war sich zunächst die Mehrheit der Räte einig. Überlegt wurde, ob die Zustimmung zum Ausbau nur mit der Bedingung für die Einführung von Tempo 30 erfolgen sollte. Henning von Schnakenburg wies darauf hin, dass sich damit der Ausbau sehr verzögern werde, da das Bürgeramt erst darüber entscheiden werde. Zwischenzeitlich sei die Sanierung der Straße erfolgt und sie müsse dann wieder aufgerissen werden. Gudrun Furtwängler fügte hinzu, dass sie sich schon sehr oft um Tempo 30 bemüht habe, es sei jedoch immer total blockiert worden. Zudem seien kürzlich bei einer Verkehrsschau, bei der auch die Polizei anwesend war, keine zwingenden Gründe für eine Geschwindigkeitsreduzierung festgestellt worden.

Henning von Schnakenburg stellte in Aussicht, dass nach Fertigstellung der Haltestellen zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise Tempo 30 eingeführt werden könnte, da die Tendenz zur Geschwindigkeitsreduzierung zunehme. Versprechen könne er allerdings nichts.

Gemäßigte Variante

Schließlich einigte sich das Gremium darauf, die abschnittsweise Ausweisung vom Tempo 30 im Bereich der auszubauenden Haltestelle "Löwen" nicht zur Bedingung zu machen, jedoch dem zuständigen Amt vorzuschlagen. Dieser von der Rathauschefin formulierten "gemäßigten Variante" erfolgten fünf Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Sobald es sicher sei, dass auch die zweite Bushaltestelle gebaut werde, sollte man sich rechtzeitig für eine Geschwindigkeitsreduzierung einsetzten, war sich das Gremium einig.