Die Schüler zeigten, wie ein Unfallopfer nach einem Motorradunfall versorgt Foto: Schwarzwälder Bote

DRK-Landesschule: Feierstunde / Großer Wunsch ist ein Simulationszentrum

Außerordentlich bewährt habe sich die Entscheidung, in Villingen-Schwenningen eine DRK-Landesschule einzurichten, waren sich die Redner bei der Einweihungsfeier einig. Einziger Wermutstropfen: Es fehlt ein Simulationszentrum.

"Schwarzwald-Baar-Kreis. Man sieht, was dabei herauskommen kann, wenn das Rote Kreuz sich ein Ziel setzt", lobte Alfred Schulz, Geschäftsführer der DRK-Landesschule. "Es hat sich außerordentlich bewährt", lobte Jochen Glaeser, Präsident des Badischen Roten Kreuzes den Standort. Schüler aus den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen, Konzstanz und Zollernalb absolvieren hier eine Ausbildung zum Notfallsanitäter. Der Bedarf ist hoch, weiß Schulleiter Mathias Ziegler. "Ich glaube, dass wir eine gute Ausbildung gewährleisten. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir hier eine badische Landesschule haben."

Es ist eine von elf ähnlichen regionalen Einrichtungen im Land. Eigentlich sollte, so der Wunsch des DRK und der Schule, hier noch ein Simulationszentrum eingerichtet werden. An sehr hochwertigen Puppen könnten die Schüler gezielt lernen, wie sie je nach Unfall und Krankheit schnell den Patienten versorgen. Angesichts der fehlenden Notärzte würde eine Lücke in der Versorgung geschlossen, erklärte anschließend DRK-Kreisvorsitzender Jürgen Roth. "Doch es gibt ein Problem mit der Ärzteschaft", sagte Glaeser: "Die Ärzte wollen ihre Zuständigkeit behalten". Das heißt, es müsste das Notfallsanitätergesetz geändert werden. Die Partnerschaft mit der Hochschule Furtwangen, so führte Alfred Schulz dazu aus, würde es ermöglichen, ein Simulationsmanagement einzurichten. Nur im Bereich Pädiatrie sei es Notfallsanitätern momentan möglich, Simulatoren einzusetzen.

Begeistert zeigte sich Glaeser von den Räumlichkeiten, die er als "ideal" beschrieb. Zwei bis drei Klassen sollen mittelfristig in VS unterrichtet werden.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei gratulierte mit dem Landtagsabgeordneten Karl Rombach der Landesschule und lobte die Entscheidung für den Standort in VS statt in Stuttgart als "sehr klug". "Hier sind Sie an der richtigen Adresse. Wir sind eigentlich das DRK", sagte er mit Blick auf dessen Verankerung in der Kommunalpolitik. Denn VS-Oberbürgermeister Jürgen Roth ist auch DRK-Kreisvorsitzender, Bürgermeister Detlev Bührer führt den Ortsverein. "Das DRK ist ein Faktor, der für Lebensqualität im ländlichen Raum steht", sagte Frei.

Landrat Sven Hinterseh dankte beiden DRK-Landesverbänden und erinnerte an die Vision von Gesundheitsclustern, die mit dem Neubau des Klinikums zwischen Villingen und Schwenningen entstehen sollten. Auf diesem Areal in der Albert-Schweitzer-Straße befindet sich nun auch die DRK-Landesschule. "Im Prinzip können wir hier die Früchte einer erfolgreichen Kommunalpolitik ernten", bilanzierte Hinterseh.

Gleich in mehrfacher Funktion gratulierte Oberbürgermeister Jürgen Roth zur Wahl des Standortes im Zentralbereich von VS und überreichte ein Geschenk. Es sei die richtige Entscheidung. Der Standort sei ideal, unter anderem weil das Klinikum und der 24-Stunden-Hubschrauber in der Nähe seien. Als DRK-Kreisvorsitzender wünscht sich Roth, dass die Qualität der Ausbildung besser wird. "Da braucht es einfach Mut", plädierte er für ein Simulationszentrum: "Laßt es uns doch mal ausprobieren". Zusammen mit der Hochschule Furtwangen gebe es viele Möglichkeiten, sich die Bälle zuzuwerfen.