Derzeit ist Christoph 11 nicht in der Luft sondern in der Werft. Foto: Archiv

Helikopter Christoph 11 bleibt lieber unten. Ersatz kommt einen Tag später.

VS-Villingen - Den letzten Oktobersamstag dürfte die Deutsche Luftrettung rot anstreichen. Ein Rettungshubschrauber, der schlapp macht? Was in Villingen passierte, kommt nicht alle Tage vor.

Ein Wochenendtag wie viel andere, nur mit einem eher ungewöhnlichen Ende eines Einsatzes der Deutschen Rettungsflugwacht. Der Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht, Station Villingen-Schwenningen, landet nahe des alten Tonhallenareals in Villingen, um eine Frau zu versorgen. Doch bereits bei der Landung, schildert Stefanie Kapp von der Pressestelle der DRF-Luftrettung in Stuttgart, habe die Crew vermutet, dass der Hubschrauber beschädigt worden sei und habe sofort reagiert.

Wo genau der Schaden liege und was passiert sei, "das wissen wir noch nicht", so Kapp am Montag auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Um kein Risiko einzugehen, habe man den offenbar defekten Helikopter auf einem Tieflader zur Werft auf dem Baden-Airport bei Karlsruhe bringen lassen, "damit die Techniker danach schauen". Fast einen Tag später, am Sonntagnachmittag, kam der Ersatz-Rettungshubschrauber in der Doppelstadt an. Die Wetterverhältnisse, erläutert Kapp, eine Melange aus Schnee, Nebel und einer niedrigen Wolkenuntergrenze, haben dafür gesorgt, dass sich der Pilot nicht früher in die Luft schrauben konnte.

Luftrettung verfügt in Deutschland und Österreich über 31 Stationen

Wie lange dauert es im Schnitt, bis ein defekter Hubschrauber ersetzt wird? So genau lasse sich das nicht sagen, so Kapp. "Wenn er vom Baden-Airport aus starten kann, dann dauert das nicht lange." Auf eine exakte Zeitschiene möchte sie sich nicht festlegen lassen. Versorgungsengpässe gebe es in einem solch ohnehin seltenen Fall sicher nicht, beruhigt sie.

Die Luftrettung verfügt über eine große Flotte an Rettungshubschraubern. Insgesamt gebe es 31 Stationen, 29 in Deutschland (darunter die Basis in VS), und zwei im Nachbarland Österreich. Man bewältige insgesamt 38 000 Einsätze im Jahr; dabei liege die Ausfallquote bei einem Wert unter vier Prozent. Die Ausfälle seien dem Wetter geschuldet und technischen Probleme wie eben in Villingen.