Christian Reith (rechts) hat das Schwenninger Traditionsunternehmen Bergler GmbH von Peter Gerstenberger übernommen, der noch bis Jahresende als technischer Berater im Betrieb bleibt. Foto: Kienzler

Villinger Geschäftsführer des Winkler Bildungszentrums jetzt Chef der Schwenninger Firma. Rolle als Unternehmer reizt.

Villingen-Schwenningen - Das Schwenninger Traditionsunternehmen Friedrich Bergler GmbH hat einen neuen Eigentümer - und der stammt aus Villingen: Christian Reith, noch Geschäftsführer des Winkler Bildungszentrums im Zentralbereich, übernahm jetzt den Spezialisten für Metallbearbeitung in Kleinserien rückwirkend zum 1. Januar.

Rolle als Unternehmer reizt

"Schon seit einiger Zeit halte ich Ausschau nach einem passenden Unternehmen", berichtet Reith, den die Rolle als Unternehmer reizt. Seine Position als Geschäftsführer des Bildungszentrums wird er aufgeben, wenn die neue Geschäftsführung in die Aufgabe eingearbeitet ist.

Peter Gerstenberger, der die F. Bergler GmbH 2007 vom Sohn des Gründers übernommen hatte, bleibt bis zum Jahresende als technischer Berater im Betrieb, um dann in den Ruhestand zu wechseln.

Ein "one-stop-shopping-Anbieter"

"Die Bergler GmbH ist ein kleines, aber feines Unternehmen mit zwölf Mitarbeitern, das auf hohe technische Expertise und einen langjährigen Kundenstamm bauen kann", freut sich Reith auf kommende Aufgaben.

1912 hatte Friedrich Bergler das Unternehmen im Bitzweg in Schwenningen gegründet, um Unruhspiralen für mechanische Uhren zu fertigen. Dem Strukturwandel in der Uhrenindustrie begegnete das Unternehmen in zweiter Generation mit der Fertigung von Bi-Metallfedern für Temperaturmessung sowie als Spezialist für Dreh- und Frästeile in der Lohnfertigung. "Heute sind wir ein one-stop-shopping-Anbieter für Kunden, denen wir auf Wunsch ein einbaufertiges Produkt liefern", erläutert Gerstenberger. Das bedeutet, dass Friedrich Bergler nicht nur dreht oder fräst, sondern auch Oberflächen bearbeitet, härtet und die Maßhaltigkeit dokumentiert. "Arbeitsschritte, die wir nicht im Haus leisten, werden von Partnerunternehmen ausgeführt, wobei wir die Abwicklung komplett übernehmen", erläutert Reith.

1999 in den Steinkirchring

Der Umzug in den Steinkirchring erfolgte 1999, dort produziert das Unternehmen auf modernsten Maschinen Einzelstücke und Kleinserien. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen der Mess- und Regeltechnik, des Maschinenbaus und der Verpackungsindustrie. Sie alle nutzen die Expertise des Traditionsunternehmens insbesondere bei anspruchsvollen Teilen, die zumeist Präzision im My-Bereich ausweisen.

Das erste Quartal 2020 sei sehr erfolgreich verlaufen, seit Ende März mache sich der Lockdow aber bemerkbar, so Reith und Gerstenberger. Beide blicken der Zeit nach der Pandemie optimistisch entgegen: "Wir stehen in gutem Kontakt mit unseren Kunden und werden sofort wieder loslegen, wenn die Produktion hochgefahren wird."