Erich Bärenbold, hier ein Bild vor dem Umbau der ehemaligen Metzgerei Paul, muss beim Rechtsstreit mit seiner Versicherung nun auf das weitere Vorgehen des Landgerichts warten. (Archivfoto) Foto: Eich

Nach Brandstiftung: Landgericht beschäftigt sich mit verweigerter Schadensbegleichung.

VS-Villingen - Von der Metzgerei Paul in der Gerberstraße ist nichts mehr zu sehen – doch nun werden die juristischen Messer gewetzt: Nachdem die Versicherung verweigerte hatte, den bei einem Brand entstandenen Schaden zu zahlen, beschäftigt sich nun das Landgericht mit dem Fall.

Erich Bärenbold gibt nicht auf. Der 49-Jährige, der zwölf Jahre lang die Metzgerei Paul in der Gerberstraße betrieben hatte, hat rechtliche Schritte gegen seine Versicherung eingeleitet und beim Landgericht Konstanz Klage eingereicht. Denn noch immer weigert sich seine Versicherung den Schaden zu bezahlen, der bei einem Brand in der Metzgerei entstanden war.

Schaden: 400 000 Euro

Damals war am frühen Morgen ein Feuer in den Räumlichkeiten im Erdgeschoss ausgebrochen. Nach weitreichenden Ermittlungen – bei denen auch Bärenbold näher beleuchtet wurde – kamen Polizei und Staatsanwaltschaft zu dem Schluss, dass eine vorsätzliche Brandstiftung vorlag. Da jedoch kein Täter gefasst werden konnte, wurden die weiteren Ermittlungen eingestellt.

Die Hoffnungen, dass nun der Schaden in Höhe von 400 000 Euro von der Versicherung ersetzt wird und der Betrieb der Metzgerei wieder aufnehmen werden kann, zerschlugen sich jedoch. Denn die Schadensbegleichung wurde verweigert, Bärenbold berichtete gegenüber unserer Zeitung, die Ermittlungsergebnisse der Kripo seien von der Versicherung in Frage gestellt worden. Diese hatte wiederum auf Anfrage des Schwarzwälder Boten erklärt, dass man aus "Datenschutzgründen keine Stellungnahme zum Stand des laufenden Verfahrens geben" könne. Aufgrund dieses Umstands hatte Bärenbold die Metzgerei geräumt, mittlerweile ist dort nach einer umfangreichen Renovierung ein Immobilienbüro eingezogen.

Und nun kommt auch in den Rechtsstreit Bewegung. Denn nach der Einreichung der Klageschrift im Juli, habe die Gegenseite dem zuständigen Landgericht Konstanz eine Erklärung zukommen lassen.

Vorverfahren läuft

Daraufhin "haben wir Anfang Oktober eine Gegendarstellung beziehungsweise Berichtigung an das Gericht gesendet", berichtet der 49-Jährige, der sich gegenüber unserer Zeitung jedoch noch nicht näher zum Inhalt der beiden Schreiben äußern möchte.

Beim Landgericht berichtet Pressesprecherin Mirja Poenig, dass derzeit noch das schriftliche Vorverfahren laufen würde, bei dem die Parteivertreter sich zunächst schriftlich über den Prozessstoff austauschen würden. "Dies dient der sachgerechten Vorbereitung des Gerichts in komplexeren Fällen, da hierdurch der Sach- und Streitstand zwischen den Parteien bereits dargelegt ist", so Poenig auf Anfrage. Zugleich habe der zuständige Vorsitzende Richter am Landgericht die Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft Konstanz angefordert.

"Nach deren Sichtung wird vermutlich die Anberaumung eines Termins erfolgen", so die Pressesprecherin. Allerdings sei noch nicht klar, wann die Verhandlung in diesem Zivilprozess anstehen könnte. Bärenbold, der mittlerweile bei einer anderen Metzgerei angestellt ist, bleibt deshalb weiterhin nichts anderes übrig, als abzuwarten.