CDU hinterfragt Sportboden-Entscheidung und Argumente der Stadt

Von Cornelia Spitz

Villingen-Schwenningen. Wie korrekt war die Sitzungsvorlage der Stadt, auf deren Grundlage der Technische Ausschuss den Basketballern der Schwenninger Panthers der Parkettboden für die Deutenbergsporthalle verwehrte?

Linoleumboden in Sporthallen ist üblich – aber ist er auch die bessere Wahl? Und birgt Parkettboden ein höheres Verletzungsrisiko? Das war das Totschlagargument der Stadt, um Stadträte vom Linoleum zu überzeugen. Die Recherche aber ergab Überraschendes. Und auch für die CDU ist das Thema trotz Beschlusses noch nicht vom Tisch. Panthers und CDU-Vertreter trafen sich nach unseren Informationen zum Gespräch. "Wir werden uns in der Fraktion Gedanken machen, wie wir mit dem Thema weiter umgehen", bestätigte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Klaus Martin. Rückblickend müsse man sich die Argumente, die Grundlage für die Entscheidung waren, nochmals "genauer anschauen", so Martin zur Frage, wie er die Sitzungsvorlage bewerte, die nur Argumente pro Linoleum enthielt. "Aber man muss doch auch noch Vertrauen haben können."

Erfahrungswerte gibt es gleich um die Ecke: In der Bad Dürrheimer Salinensporthalle liegt seit 22 Jahren Parkettboden. Die Grund- und Werkrealschule sowie die Realschule haben dort Sportunterricht. "Wir haben gute Erfahrungen und kein höheres Verletzungsrisiko", sagt Helmut Wagner, Sachgebietsleiter für Gebäudeverwaltung Hochbau. Nur anfangs habe man tüfteln müssen, mit welchen Pflegemitteln man den optimalen Gleitreibungswert erziele. Und für Tennis sei der Boden ungeeignet – "da wird der Ball so schnell, den kriegt kein Mensch mehr".

Eine, die es wissen muss, ist die Turnerbund-Vorsitzende Andrea Greguric. Aus ihr sprudelt es heraus: "Ich würde nie etwas anderes als Parkett empfehlen!" Ein höheres Verletzungsrisiko? "Im Gegenteil", meint die aktive Volleyballerin. Begründen kann sie das auch: "Linoleum ist ein stumpfer Belag. Darauf bleiben Turnschuhe stehen, und man selbst rutscht weiter, wenn man einem Ball hinterher geht. Da ist die Verletzungsgefahr viel höher." Gelenkschonender sei Parkett auch. "Unter dem Linoleum ist Beton, Parkett hat einen Schwungaufbau, der schwingt viel mehr". Sie selbst habe "regelmäßig Gelenkschmerzen, wenn ich in Villingen in der Hoptbühlhalle gespielt habe, bei uns nicht." Und beim Schulsport? "Meine beiden Kinder sind in die Realschule gegangen und trainierten dort", stets ohne Probleme.

All das passt zur Aussage eines Panthers: "Ich wurde ausgelacht, als ich erzählt habe, dass das Parkett wegen eines höheren Verletzungsrisikos abgelehnt wurde."