Vor manchen Gemeinderatssitzungen muss erst mal einiges durchgearbeitet werden. (Symbolfoto) Foto: Vennenbernd

Sitzungen drohen zum Zankapfel zwischen Gemeinderäten und Verwaltung zu werden. Viele wünschen Änderung.

Villingen-Schwenningen - Über 40 Tagesordnungspunkte und hunderte Seiten Papier, die zur Vorbereitung durchgearbeitet werden müssen – die Gemeinderatssitzungen drohen zum Zankapfel zwischen Gemeinderäten und Verwaltung zu werden. Da half es immerhin ein wenig, dass OB Rupert Kubon die öffentliche Sitzung am Mittwoch damit eröffnete, dass er vier Tagesordnungspunkte strich und die Geschäftsführer der Gesellschaften nicht berichten, sondern sie lediglich Fragen beantworten ließ. "Von daher", meinte Kubon, sei das "eigentlich eine eher unterdurchschnittliche Tagesordnung".

Bemerkenswert aber war sie trotzdem: Den Antrag von Jürgen Schützinger (DLVH), das "unzumutbare" Pensum dieses Mal mittels eines Fortsetzungstermins gleich auf zwei Tage zu verteilen, schmetterten die Gemeinderäte zwar mehrheitlich ab. Doch im Laufe der Sitzung klang immer wieder durch, dass viele von ihnen eine Änderung der Sitzungsmodalitäten wünschen.

So hielt die CDU-Fraktionsvorsitzende Renate Breuning es beispielsweise für "unwürdig", wie die Geschäftsführer der Gesellschaften und ihre Jahresabschlüsse abgehakt worden sind – sie forderte, in solchen Fällen künftig von vornherein zwei Sitzungstage einzuplanen. Und auch ihr Fraktionskollege Klaus Martin hatte mit dem Vorgehen der Verwaltung so seine Mühe. Konkret lag ihm das Durchpeitschen der Beschlüsse zur Verwaltungszusammenführung auf dem Mangin-Areal in solch einer Mammutsitzung im Magen: "Ich lasse nicht zu, dass wir ein 60-Millionen-Projekt – so weit bin ich nämlich mittlerweile in meiner Rechnung – behandeln wie eine kleine Straßensanierung", sagte er am Rande der Sitzung im Gespräch mit unserer Zeitung.