Vier Leitziele sollen die Grundlage für die Stadtentwicklung von VS sein. Foto: Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklung: Urbanista stellt finalen Entwurf des Leitbilds VS vor / Gemeinderat stimmt am 31. Mai ab

Wohin will Villingen-Schwenningen als Stadt? Was sind die Chancen, was die Herausforderungen der Zukunft? Antworten auf diese und zahlreiche andere Fragen will das Leitbild Villingen-Schwenningen geben. Am Freitag wurde das Papier Vorgestellt.

Villingen-Schwenningen. "Eines vorweg", so Markus Ewald von Urbanista, "unser Leitbild ist kein Gutachten – und will das auch gar nicht sein." Das Leitbild sei vielmehr die "gemeinsame Zielvorstellung der Politik, der Verwaltung und der Bürgerschaft für die Stadt Villingen-Schwenningen".

Dem vorgelegten Entwurf ist ein langer und teilweise schwieriger Prozess vorausgegangen. Angefangen mit einer Tour durch die Stadtbezirke im April 2016 über Bürgerbeteiligungswerkstätten bis hin zur Finalisierung des Leitbilds, die nun ihren vorläufigen Abschluss gefunden hat.

Bei diesem Prozess ist ein 116 Seiten umfassendes "Konsenspapier" entstanden, so Ewald, dass vom Gros der Beteiligten getragen werden könne. Im Kern umfasst das Leitbild vier allgemeinere Leitziele aus denen sechs konkretere Strategie-Kategorien resultieren. Die Leitziele, welche die Bereiche Wirtschaft, Ökologie, soziale Gesellschaft und die Zusammenarbeit zwischen beiden Stadtbezirken abdecken, seien dabei eine übergeordnete Betrachtung und bildeten die Wertegrundlagen für das weitere Handeln, so Urbanista.

Die erarbeiteten Strategien sollen Handlungsfelder aufzeigen, in denen man aktiv werden muss, um die gesteckten Leitziele zu erreichen. Dabei geht es unter anderem darum, das Profil der Stadt zu schärfen, die Gesamtstadt besser zu vernetzen und die Belebung der Stadtzentren, zudem wie Gewerbeflächen bedarfsorientiert weiterentwickelt werden können. Auch Strategien zu Naturschutz und der besseren Zusammenarbeit mit den angrenzenden Städten und Gemeinden wurden formuliert – um nur einen Teil der Handlungsempfehlungen zu nennen.

Dass sich die etwa 156 000 Euro, die das Leitbild gekostet hat, lohnen, steht für die Stadtverwaltung außer Frage. Zwar müsse man meist erst einmal Investieren um die gesteckten Ziele zu erreichen, die Investitionen würden aber mittel- und langfristig für Einsparungen sorgen, ist sich Oberbürgermeister Rupert Kubon sicher.

Außerdem sei, so der Leiter des Amts für Stadtentwicklung Henning Keune, das Leitbild und ein daraus resultierendes Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Bedingung für Zuschüsse von der Landesregierung. "Ohne das Leitbild kommt die Stadt Villingen-Schwenningen gar nicht an die entsprechenden Fördertöpfe des Landes. Mangin beispielsweise wäre ohne ISEK nicht möglich", unterstrich Kubon die Wichtigkeit des Leitbildes als Grundlage des ISEK.

Nach der nun erfolgten Veröffentlichung wird das Papier in den entsprechenden Gremien diskutiert und am 31. Mai dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. Das Leitbild soll dann Grundlage für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) sein, das bis Anfang 2018 erarbeitet wird. Dieses beinhaltet dann auch konkrete Projekte und Maßnahmen um die Ziele und Strategien des Leitbilds umzusetzen.