Auch das Schwenninger Moos ist ins Naturschutzgroßprojekt Baar einbezogen. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturschutzgroßprojekt: Landwirte bisher mit Maßnahmen nicht einverstanden

Auf Ablehnung stoßen die im Naturschutzgroßprojekt Baar vorgesehenen Maßnahmen offenbar bei den Landwirten.

Schwarzwald-Baar-Kreis (fsk). Mit der Begründung, dass die Landwirtschaft bereits bisher ein hohes Engagement in Sachen Naturschutz zeige und die Befürchtung bestehe, dass durch eine weitere Extensivierung landwirtschaftlicher Nutzflächen die Landwirte in ihrer Aufgabe als Produzenten von Nahrungsmitteln und Energie massiv beeinträchtigt werden. "Die Verwaltung bedauert die bisherige Ablehnung durch den BLHV, soweit es um die Umsetzungsphase geht", heißt es in einer Verwaltungsvorlage zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am Montag, 4. Juli. Das Thema steht auf der Tagesordnung.

Für die Landwirte entstünden durch die Umplanungen keine Nachteile, sondern Chancen.

Mittlerweile gebe es Signale aus dem BLHV, die darauf hindeuteten, "dass man dort bei veränderten Planungen für weitere Gespräche offen ist." Die Verwaltung will trotz der damit verbundenen Verzögerung des Projektes im Herbst nochmals intensive Gespräche mit den Landwirten führen.

Höher geworden sind offenbar auch die Kosten. Bei der Antragsstellung 2011/2012 war man noch von fünf Millionen Euro Projektvolumen für die Umsetzung ausgegangen.

Nach der mittlerweile vorliegenden Detailplanung sind zirka 1000 Einzelmaßnahmen in 18 Fördergebieten (Brigachtal ist neu hinzugekommen) vorgesehen. Die Projektkosten belaufen sich, gerechnet auf zehn Jahre, auf zirka 8,6 Millionen Euro. Die Mehrkosten sind auf Mehrausgaben für direkte Projekte in der Natur, für Ausgleichszahlungen und die Erhöhung der Mittel für Informations- und Besucherlenkungsmaßnahmen zurückzuführen. Eine weitere Erhöhung ergibt sich durch gestiegene Personal- und Sachkosten. Eine zusätzliche Personalstelle ist für das Projektmanagement erforderlich. die auf zehn Jahre kalkulierten Kosten würden eine jährliche Rate von 86 000 Euro für den Projektträger bedeuten, 72 000 Euro für den Schwarzwald-Baar-Kreis und 14 000 Euro für den Kreis Tuttlingen.