Mit seinem Projekt verbindet Andreas Fath Extremsport, Wissenschaft und Umweltschutz
Von Olivia Kaiser
Schwarzwald-Baar-Kreis. "Ich bin eben ein verrückter Professor", sagt Andreas Fath. Wer aber weiß, dass Fath Chemieprofessor der Hochschule Furtwangen und leidenschaftlicher Langstreckenschwimmer ist, dem erscheint das Projekt gar nicht so verrückt: Fath will den Rhein von der Quelle bis zur Mündung durchschwimmen und dabei die Wasserqualität prüfen.Bereits als Achtjähriger hat Andreas Fath seine Leidenschaft für Wasser entdeckt. "Für mich gibt es zwei Welten", sagt er. "Die an Land und die im Wasser."
Aufgewachsen ist Andreas Fath in Speyer direkt am Rhein. Wahrscheinlich kommt daher seine besondere Bindung zu dem Fluss. Seine Schwimm-Karriere startete er 1973 beim Wassersportverein Speyer und wurde mehrfacher Pfalz- und Rheinland-Pfalz-Meister.
In Heidelberg begann er auch 1986 sein Chemiestudium. Aber das Schwimmen gab er nicht auf. "Das ist ein wichtiger Teil meines Lebens", betont der 49-Jährige. "Über den Sport habe ich auch meine Frau kennengelernt." Regelmäßig nahm der Sportler an Wettbewerben teil oder suchte sich eigene Herausforderungen: 1996 beispielsweise durchschwamm er den Bodensee. Der gebürtige Speyerer hält immer noch den Rekord für die schnellste Durchquerung von Romanshorn nach Friedrichshafen.
Aber auch die Forschung hat es Andreas Fath angetan: Als promovierter Chemiker ist er Inhaber von mehreren Patenten. Für seine Forschungsarbeit wurde er 2010 mit dem Umsicht-Wissenschaftspreis der Frauenhofer-Gesellschaft ausgezeichnet. 2000 zog es Andreas Fath aus beruflichen Gründen in den Schwarzwald. Er begann seine Arbeit in der Abteilung für Forschung und Entwicklung der Hansgrohe SE in Schiltach. Mittlerweile ist Andreas Fath seit drei Jahren Professor für Physikalische Chemie und Analytik an der Hochschule Furtwangen. Er unterrichtet am Campus in Schwenningen und lebt mit seiner Familie in Haslach. Auch seine drei Söhne sind leidenschaftliche Schwimmer, der älteste auf nationalem Niveau.
Trotz Familie und Beruf schwimmt der 49-Jährige mindestens ein bis zwei Stunden am Tag, meist am frühen Morgen oder am späten Abend. Im Sommer zieht er seine Bahnen im Haslacher Freibad.
"Wenn ich schwimme, dann fällt alles von mir ab", sagt er. "Das ist eine mentale Befreiung." Sein Metier sind die freien Gewässer. "Mir geht es auch um das Naturerlebnis." In dieser Hinsicht biete eine Tour durch den Rhein von den Schweizer Alpen bis zur Nordseemündung in Holland natürlich allerhand. Vor allem freut sich Andreas Fath auf die erneute Durchquerung des Bodensees und den Zwischenstopp in seiner Geburtsstadt Speyer.
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