Inzwischen habe man einen Sonder-Einkaufstag für die Asylsuchenden eingerichtet und müsse ihre Zahl zudem auf 80 reduzieren. "Mehr schaffen wir einfach nicht."
Sie vermisse die Unterstützung der Politik, die sich gerne mit der "Tafel" schmücke und von deren Herstellung des sozialen Friedens profitiere, sich bislang aber, so Zimmermann, auf einen "warmen Händedruck am Tag des Ehrenamtes" als Beitrag beschränkt habe.
Rombach wies den Blick auf die bereits eingeleitete Änderung der Rechtsordnung, die eine stringentere Behandlung der Flüchtlinge besonders aus dem Balkan vorsehe. Er rechne damit, dass der Flüchtlingsstrom bald spürbar nachlasse. Zudem lobte er den unermüdlichen Einsatz der kommunalen Behörden, die alle "am Limit arbeiten". Er versprach, sich in den Ausschüssen dafür einzusetzen, zu prüfen, ob ein Teil der Steuereinnahmen aus der Wertschöpfungskette von übrig gebliebenen Lebensmitteln nicht umzuleiten wäre – "als Unterstützung für die Hilfesuchenden und als Wertschätzung gegenüber den Ehrenamtlichen."
Dem Einwand Rombachs, dass Armut nicht selten Ausfluss persönlicher Fehlentwicklungen, einer nicht vorhandenen sparsamen Haushaltsführung und fehlender familiärer Fürsorgepflicht sei, widersprach Helgina Zimmermann. Armut sei in den allermeisten Fällen nicht die Folge von "Faulheit, Dummheit und Alkoholismus", sondern stelle sich nach einer Reihe von unverschuldeten Schicksalsschlägen ein. Bei selbst veranstalteten Kochkursen, in denen man den Kunden zeigen wollte, wie man spart, sei man mit dem täglichen Hartz-IV-Satz für drei Mahlzeiten trotz Einkaufs bei der Tafel "nicht hingekommen, wir konnten es drehen und wenden, wie wir wollten."
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