Das übliche Bild in der Werastraße: links wie rechts parken zahlreiche Autos. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Fraktionen unterstützen Konzept für Werastraße / Für viele nur ein erster Schritt / Grüne: "Wir müssen mutig sein"

VS-Schwenningen. Der Technische Ausschuss hat am Dienstagabend dafür plädiert, dass der Gemeinderat in seiner bevorstehenden Sitzung am Mittwoch, 24. Januar, für die Umsetzung von Parkbevorrechtigungszonen im Bereich der Werastraße stimmen soll. Wie bereits berichtet, sieht das Konzept drei Parkzonen vor, in denen Anwohner mittels Parkausweisen reservierte Stellplatzflächen nutzen dürften. Damit soll dem Parkplatzproblem im Neckarstadtteil, das seit einiger Zeit durch dort parkende Pendler und Studenten herrscht, entgegengewirkt werden.

Die Reaktionen der einzelnen Fraktionen im Technischen Ausschuss waren grundsätzlich positiv, wenngleich manch eine Fraktion die Auswirkungen hinterfragte. So äußerte sich Frank Bonath von der FDP bei allem Zuspruch für die Lösung in der Werastraße wie folgt: "Ich glaube, dass das Parkplatzproblem an mehreren Stellen in der Stadt in Zukunft aufploppen wird." Was Bonath zum Ausdruck bringen wollte, formulierte Kollege Bertold Ummenhofer von den Freien Wählern drastischer: "Möglicherweise machen wir mit der Umsetzung des Konzepts ein Fass auf." Denke man an Gebiete wie in der Nähe der Hotelfachschule und dem Finanzamt in Villingen, dann könne er sich vorstellen, dass auch dortige Anwohner den Anspruch auf reservierte Parkplätze hegten.

Und auch ein anderes, alt bekanntes Thema ließ Ummenhofer keine Ruhe: "Wir müssen davon ausgehen, dass mit Fertigstellung der Neckarhalle der Bedarf an Parkplätzen steigt." Dies bitte er zu berücksichtigen. Möglicherweise sollten entsprechende Parkflächen bereits jetzt schon in das Anwohnerparkkonzept eingeplant werden. Während Bürgeramtsleiter Ralf Glück, der das Konzept am Dienstagabend vorstellte, betonte, dass für Neckarhallenbesucher ausreichend Parkplätze geplant und vorhanden sein werden, kritisierte Edgar Schurr (SPD) die Befürchtungen Ummenhofers: "Wir haben im Moment das Problem des hohen Parkdrucks in der Werastraße sowie den umliegenden Straßen. Dieses wird – mutmaßlich – durch Studierende verursacht. Das sind aber nur Vermutungen, denn es wurde bei den Untersuchungen schließlich keine Halterabfrage gemacht." Die vorgeschlagene Lösung unterstütze er und seine Fraktion. "Ein vorauseilendes Handeln in Bezug auf die Neckarhalle finde ich aber falsch. Wir sollten erst dann nach Lösungen suchen, wenn sich tatsächlich ein Problem darstellt", so Schurr. Die Einführung der Parkzonen in und um die Werastraße herum sei ein erster Schritt und der sei gut, betonte der SPD-Fraktionssprecher.

Ebenfalls als "ersten Schritt" empfindet Helga Baur (Grüne) die vorgeschlagene Lösung. "Diese ist für die Anwohner wahrscheinlich akzeptabel, auch wenn ich schon Stimmen gehört habe, welche die Verwaltungsgebühr von 30 Euro kritisieren." Schließlich würden sie zahlen, hätten jedoch erst keine Parkplatzgarantie, stellt Baur die Argumentation der Kritiker dar. Sie selbst und ihre Fraktion sehe aber das Parkplatzproblem der gesamten Innenstadt damit längst nicht behoben. "Tagsüber bekommt man nirgends einen Parkplatz in Hochschulnähe. Weder am Neckar, noch in Karl- oder August-Reitz-Straße", bemängelt die Grünen-Sprecherin.

Sie plädiere deshalb dafür, mutig zu sein und eine Lösung für die Studierenden zu entwickeln und zu schaffen, die dem Parkplatzmangel entgegen wirke. "Wir brauchen kostenfreie Parkflächen vor den Toren der Stadt und einen Busverkehr von dort an die Hochschulen", schlägt Baur vor. Oberbürgermeister Rupert Kubon hatte jedoch eine Antwort parat: "Die Buslinie elf fährt von der Messe an die Hochschulen." Einen extra Shuttle-Bus hält Kubon aber für unpassend: "Die Studierenden sind zu sehr unterschiedlichen Zeiten unterwegs, das macht keinen Sinn."