Nachsorgeklinik: Mitarbeiter der Firma Five stellen Übungsgeräte für Patienten bei Weihnachtsfeier her
Die Nachsorgeklinik Tannheim ist auf Spenden angewiesen. Eine Sachspende, welche die Patienten auch direkt in der Therapie nutzen können, wurde am Montag übergeben. Ein Beweglichkeitsparcours in Höhe von fast 30 000 Euro gehört nun zur Ausstattung der Rehaklinik.
VS-Tannheim. Bei der betrieblichen Weihnachtsfeier voll in die Produktion einsteigen? Nicht jedermanns Sache. "Kein Problem", dachten sich hingegen die Mitarbeiter der Firma Five-Konzept. Am 6. Dezember haben auch Angestellte aus den übrigen Bereichen, die sonst der Produktion fern bleiben, die Ärmel hochgekrempelt und einen Beweglichkeitsparcours für die Nachsorgeklinik produziert. Das Resultat lässt sich sehen: ein halbes Dutzend orangener Übungsgeräte, die die Patienten der Rehaklinik ab sofort nutzen können.
Wolf Harwath, Physiotherapeut und Geschäftsführer bei Five, demonstriert den Nutzen für die Patienten beispielhaft an den Geräten "Chest" und "Hip". Durch die aufrichtende und öffnende Bewegung beim Gerät "Chest" könne die Atemmuskulatur gestärkt werden. Günter Hermann, Leiter der Physiotherapie in Tannheim, ist sich sicher, dass die "ansprechenden Geräte" das Physio-Angebot der Klinik gut ergänzen werden. Das Training der Atemhilfsmuskulatur, das durch solche Geräte ermöglicht wird, ist insbesondere für die Mukoviszidose-Patienten sinnvoll. Und es scheint sie zu geben, die Verbindung zwischen Körper und Geist. Aufrichtende Übungen, so die Erfahrung der Physiotherapeuten, haben eine positive Wirkung auf das psychische Wohlbefinden.
Die Geschäftsführung der Nachsorgeklinik ist dankbar für diese "freudige Überraschung". Denn ohne Spenden ist eine familienorientierte Nachsorge nicht möglich. Rund 600 000 Euro pro Jahr ist die Summe, die fehlt, um den laufenden Geschäftsbetrieb zu decken. Dass aber ein familienorientierter Behandlungsansatz notwendig ist, zeigt die Nachfrage. Seit vielen Jahren ist die Auslastung der Klinik bei nahezu 100 Prozent.
Dass man sich für die Anliegen der Nachsorgeklinik einsetzen muss, war übrigens auch der Tenor in den sozialen Medien. Als die Firma Five sich im Netz erkundigte, wo und an wen man spenden solle, fielen viele Vorschläge auf die Nachsorgeklinik. Aber auch persönliche Beziehungen gibt es für Geschäftsführer Harwath. Bereits seine Frau und sein Bruder hätten als Physiotherapeuten ihr Praktikum in der Klinik gemacht. Und der Kreis schließt sich: Der VfB Stuttgart, der die Nachsorge als Partner unterstützt, trainiert auch auf Five-Geräten.