Die Preisträger zusammen mit dem Meteorologen Sven Plöger, den Laudatoren, dem Landtagsabgeordneten Karl Rombach, Landrat Sven Hinterseh, Oberbürgermeister Rupert Kubon und Sparkassenvorstand Arendt Gruben. Fotos: Schück Foto: Schwarzwälder-Bote

Innovationspreis: Sparkasse Schwarzwald-Baar würdigt Erfindungen von Unternehmen im Kreis

Von Felicitas Schück

Erneut wurde gestern Abend der Innovationspreis der Sparkasse Schwarzwald-Baar verliehen. Den Abend rundete der bekannte Diplom-Meteorologe Sven Plöger mit seinem Vortrag "Klimawandel, gute Aussichten für Mensch und Wirtschaft" ab.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Stiftungsvorstand Arendt Gruben, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar, begrüßte die Gäste. "Das volle Haus freut uns sehr", sagte er angesichts einer großen Zahl von Gästen. "Regelmäßig zeigen wir tolle Sachen im Schaufenster, damit alle erkennen können, dass die Sparkasse besonders innovativ ist."

Es habe viele gute Bewerbungen gegeben. Gleich zwei erste Preisträger wurden von Jurymitglied Manfred Kühne (Hochschule Furtwangen) gewürdigt: Die Firmen Bedrunka & Hirth Gerätebau GmbH in Bräunlingen und Hess GmbH Licht + Form, Villingen-Schwenningen. Deren Innovation ist die Herstellung neuer Beleuchtungseinrichtungen mit spezieller Reflektortechnik und blendfreier homogener Lichtverteilung für den Architekturbereich. "eigentlich eine Taschenlampe", sagte Kühne. Die Innovation liege in der Herstellung von hochwertigen stabilen "Löffelchen-Reflektoren" und modernster Hochleistungs-LED-Technik zur exakten und effektvollen Anstrahlung von Gebäuden. "Eine tolle Idee", lobte Kühne.

Die Innovation, die die Bräunlinger Firma Bedrunka & Hirth Gerätebau GmbH, Bräunlingen entwickelte, ist gewissermaßen ein Arbeitsplatz 4.0, die Vernetzung eines Arbeitsplatzes in der Vollmontage. Ein neues ergonomisches Prüf- und Montagesystem ermöglicht als Arbeitsplatz für die Arbeitsgänge Montieren, Kommissionieren und Kontrollieren barrierefreies Arbeiten. Die beiden ersten Preise sind jeweils mit 3000 Euro dotiert.

Den zweiten Preis, der mit 2000 Euro dotiert ist, erhielt die Firma HMT, Häseler Metalltechnik GmbH, St. Georgen. Als Innovation prämiert wurde die Entwicklung eines mehrstufigen Reinigungsverfahrens mit der entsprechenden Anlagetechnik für die technische Reinigung unterschiedlicher Teile-Geometrien und Verschmutzungsgrade. "Die Firma hat etwas gemacht, was selten ist und sehr viel kostet. Es ist ein Stück Zukunft und sie haben das als Marktlücke entdeckt", sagte Kühne.

Außerdem würdigte er zwei weitere Preisträger, die jeweils 1000 Euro als Anerkennung erhielten. Zum einen die Firma Bader, Technischer Siebdruck, VS. Sie erhielt den Anerkennungspreis für neuartige Heizelemente, hergestellt im Siebdruckverfahren mit geringem Energieverbrauch für viele Arten von Trägermaterialien.

"Man muss nicht Hochtechnologie haben, wichtig ist technische Erfahrung", sagte Kühne dazu. Einen weiteren Anerkennungspreis erhielt das Ingenieurbüro Rehm, VS. Dort wurde ein neues Verfahren zur drahtlosen Energieübertragung mittels induktiver Kopplungen im mittleren Nahfeldbereich entwickelt. "Das ist eine tolle Sache, dahinter steckt eine aufwendige Elektronik", so der Laudator.

"Die Welt ist nicht gut, aber sie ist doch irgendwie besser geworden", sagte Festredner und Meteorologe Sven Plöger und blickte ins Mittelalter, als Ursachen für Wetter anderes gedeutet wurden. Er warf einen Blick auf eine Notiz aus dem Jahr 1445, als es ein Hagelunwetter gab und "man einige Weiber fing, welche den Hagel gemacht hatten und sie mit Fug und Recht verbrannte."

Der Wissenschaftler zeigte in seinem n unterhaltsamen und vielseitigen Vortrag Parallelen zwischen Kurven bei den Finanzen und dem Klima (wobei die eine Kurve von Menschen gemacht werde) auf.

Er erklärte den Klimawandel als "Hinweisgeber, der jetzt gehört werden sollte" "Das Wetter wird auch bei uns extrem werden", sagte der Meteorologe voraus. Er zeigte, wie stark das arktische Eis geschmolzen ist und zur Erwärmung der Ozeane geführt hat. Außerdem wies er auf einen Zusammenhang zwischen Wirtschaftsinteressen und niedrigen Ölpreisen hin. "Viel Öl auf dem Markt macht die Energiewende teuer", erklärte Plöger.. In China seien die Gesundheitskosten aufgrund des dortigen Smogs enorm explodiert. Die Chinesen beobachteten mit Argusaugen, wie "wir die Energiewende machen. Und wenn wir sie gut machen, machen die Chinesen das nach. Und im Nachmachen sind sie gut."