Ein 37-jähriger Mann aus Vöhrenbach steht wegen einem brutalem Gewaltdelikt und einem Vermögensdelikt vor Gericht. Außerdem soll der Angeklagte illegal mit Waffen gehandelt haben (Symbolfoto). Foto: © Bits and Splits – stock.adobe.com

Angeklagter soll auch mit Drogen und Waffen gehandelt haben. Prozess platzt wegen Drogensucht des 37-Jährigen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Ein brutales Gewaltdelikt, zahlreiche Drogengeschäfte, ein Vermögensdelikt und illegalen Waffenhandel im Raum Villingen-Schwenningen wirft die Staatsanwaltschaft Konstanz einem 37-jährigen Mann aus Vöhrenbach vor.

Seit Dienstag muss er sich vor dem Landgericht Konstanz verantworten. Der mehrfach einschlägig vorbestrafte Angeklagte sitzt seit fast neun Monaten in Untersuchungshaft. Er hat bereits drei mehrjährige Haftstrafen verbüßt und war zuletzt im September 2016 aus einer Drogentherapie entlassen worden. Danach, so berichtete der 37-Jährige, sei er viel auf Reisen gewesen, insbesondere auch in Marokko, wo ein Teil seiner Verwandtschaft lebt.

Er selbst ist deutscher Staatsbürger und musste die Sprache der Vorfahren erst mühsam erlernen. Seinen Trip beendete er laut Anklage spätestens im Dezember 2016. Silvester feierte er zusammen mit Freunden in Basel.

Für die Party soll er einen mindestens 80 Gramm schweren Kokainstein mitgebracht haben, der dort konsumiert und aufbewahrt worden sein soll. Ab Februar 2017 bis Dezember soll er vor allem in Villingen einen schwunghaften Handel mit Cannabis, Kokain, Amphetamin und Ecstasy betrieben haben. Erschwerend kommt hinzu, dass er dabei rund ein Dutzend Mal portionsweise (je 60 Milligramm) Kokain an eine erst 17-jährige Jugendliche abgegeben haben soll.

Die Anklage umfasst allein 19 Drogendelikte. Daneben steht der 37-Jährige unter dem Verdacht, illegal eine Kurzwaffe und ein Sturmgewehr bestellt, und das umgebaute Sturmgewehr auch gewinnbringend verkauft zu haben. Im August vorigen Jahres soll er Goldmünzen im Wert von 8930 Euro und 10.000 Euro Bargeld entweder gestohlen oder entgegengenommen haben, obwohl er wusste, dass es sich um Diebesgut handelte. Anfang August kam es mutmaßlich unter seiner Mitwirkung zu einem brutalen Gewaltdelikt. Aus unbekanntem Grund gerieten er und sein Begleiter im Treppenhaus eines Anwesens im Stadtgebiet von Villingen mit einem dritten Mann in Streit.

Dabei sollen der 37-Jährige und sein Begleiter diesen Mann so schwer verprügelt und getreten haben, dass er unter anderem einen dreifachen Kieferbruch und klaffende Kopfwunden erlitt und mehrfach operiert werden musste. Nachdem der Angeklagte gestern kurz über seinen Werdegang berichtet hatte, zog sich das Gericht zu einer internen Beratung zurück.

Die Anwältin des 37-Jährigen hatte angeregt, die Möglichkeit einer Prozessabsprache zu erörtern. Es wurde behauptet, der Angeklagte sei wieder drogensüchtig und bereit, eine Therapie in einer geschlossenen Anstalt zu machen.

Ob neben der Strafe tatsächlich eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt in Frage kommt, muss erst ein psychiatrischer Sachverständiger prüfen. Damit ist der Prozess geplatzt.