Sie halten gelaserte Blumenübertöpfchen in der Hand (von links): Mariam Elling-Chong Luna, Valentin Herzog, Steffen Schlenker, Jürgen Adams, Sebastian Schlude, Ines Contino, Benjamin Ruf und Karin Riedel. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Benjamin Ruf stellt Projekt bei VHS in Schwenningen vor

VS-Schwenningen. Das Projekt "werkbox", eine offene Werkstatt für alle, geht Schritt für Schritt seiner Realisierung entgegen. Benjamin Ruf hat inzwischen zwölf Mitstreiter gefunden, genug, um einen gemeinnützigen Verein gründen zu können. Am Donnerstag lud er zum Informationsabend ein.

Mit dabei waren in den Räumen der Volkshochschule in Schwenningen Mitglieder der Offenen Werkstatt "Hobbyhimmel" in Stuttgart, die den Verein zur Verbreitung offener Werkstätten (VVoW) gegründet und es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihr Konzept kostenfrei weiterzugeben. "Wir finden die offene Werkstatt so gut – die braucht jede Stadt wie eine Bibliothek, ein Jugendhaus oder ein Schwimmbad", sagt Martin Langlinderer und stellt das Projekt aus der Landeshauptstadt vor. In einer 300 Quadratmeter großen Fabrikhalle fanden die rund 30 Mitstreiter genug Fläche, um von der Schleif- und Schweißkabine, über eine Kreativ- und Textil-Ecke bis hin zum Elektronikbereich sowie einer Metall- und Holzwerkstatt alles einzurichten, was Heimwerker, Reparierer, Bastler und Künstler vom Kindes- bis zum Rentenalter so gebrauchen können.

Durchschnittlich zwölf Einzelnutzer kommen täglich in die an 350 Tagen geöffnete Werkstatt, in der auch Kurse stattfinden. Dank Kooperationen mit Verbänden, Unternehmen und Organisationen sowie Dank Sponsoren trage sich das Projekt selbst, sagt Langlinderer. Seine Hauptmotivation deckt sich mit der von Benjamin Ruf: Es gehe darum, sagen beide, Werkzeuge gemeinsam zu nutzen und dadurch im Sinne des Umweltschutzes Ressourcen zu schonen. "Ich möchte Menschen außerdem helfen, ihr Leben bewusster zu führen, selbständig, frei und nachhaltig", sagt der 35-Jährige.

Seine Aufrufe seit rund einem Jahr haben Wirkung gezeigt – eine Vereinsgründung steht unmittelbar bevor. Räume finden, ein Konzept mit Hilfe des VVoW entwickeln, eine Finanzierung, unter anderem über erhoffte öffentliche Fördermittel, auf die Beine stellen, Werkzeuge und Werkstatteinrichtungen zu sammeln und die Werbetrommel rühren, das alles greife derzeit ineinander, sagt der gelernte Werkzeugmacher, der derzeit als Projektmanager in der Kunststoffindustrie tätig ist. "Wer in seiner Freizeit gerne schreinern, töpfern, nähen, Schmuck herstellen oder seinen Staubsauger selbst reparieren würde, aber keinen Zugang zu entsprechendem Werkzeug hat, der wäre bei uns genau richtig", sagt Ruf. Auch Projekte mit Langzeitarbeitslosen, Schulen, Kindergärten und Flüchtlingen seien denkbar. Ökologisch, ökonomisch und sozial soll die offene Werkstatt sein und vor allem – "Spaß machen".

Weitere Informationen: www.offene-werkstatt-vs.de