Die Villnger Rietstraße ist eine einzige Baustelle. Und so wird die Not zur Tugend: Man will ein Baustellenfest feiern. Am 3. August soll dieses bereits stattfinden. Foto: Eich

Runder Tisch: Premiere in Villingen. Baustellen in der Innenstadt sind eine Herausforderung für alle.

VS-Villingen - Dass Baustellen in der Innenstadt für alle Beteiligten eine Riesenherausforderung sind, zeigt sich aktuell an der Rietstraße.

Die Villinger Rietstraße, eine der Haupteinkaufsstraßen der Zähringer Stadt, bekommt eine neue Kanalisation und neue Versorgungsleitungen für Strom, Wasser und Gas. Während der Bauarbeiten ist für die Fußgänger das Durchkommen schwierig. Für Handel und Gastronomie bedeutet das weniger Kunden und weniger Umsatz.

Die Stadt Villingen-Schwenningen und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg haben deshalb die Einzelhändler und Gastwirte aus der Rietstraße zu einem Runden Tisch unter dem Thema "Ihre Umsatzspitzen im Sommer" eingeladen. Dabei hat Amtsleiter Ulf Millauer über den Baufortschritt und die laufenden Baumaßnahmen in der Rietstraße berichtet. Man befinde sich im Zeitplan.

Philipp Hilsenbek von der IHK lud zum gemeinsamen Handeln ein, denn klar sei, Baustellen bedeuteten immer Einschränkungen und weniger Passanten. "Wenn man weniger Frequenz hat, muss man mehr machen", so sein Fazit. Lena Häsler, IHK-Projektleiterin Handel, zeigte den etwa 20 Teilnehmern auf, dass "Baustellen im Innenstadtbereich immer eine Herausforderung" darstellen, und zwar sowohl für die Kommune als auch für die Wirtschaft. "Die Innenstadt ist ein Gemeinschaftsprojekt", betonte sie. Der Handel sei darauf angewiesen, dass die Stadt für eine besondere Aufenthaltsqualität sorge. Die Stadt ihrerseits brauche attraktive Geschäfte, die die Menschen in die Innenstadt ziehen.

In einer neuen, von der IHK herausgegebenen Broschüre hat Häsler zwei Checklisten zusammengestellt, anhand derer sowohl die Einzelhändler und Gastronomen, als auch die Kommune prüfen können, ob sie sich gut auf eine Baustellensituation vorbereitet haben. Dabei geht es beispielsweise um die Erreichbarkeit der Läden und Gaststätten während der Bauphase, um alternative Parkmöglichkeiten oder eine vernünftige Beschilderung. Sie berichtete von Gemeinschaftsaktionen, die die Innenstadthändler in Rottweil während der anderthalb Jahre dauernden Umbauaktion veranstaltet hatten.

Susanne Orlowski von der städtischen Wirtschaftsförderung (WTVS) stellte ein Baustellenmaskottchen vor, das jeder für seine Werbung nutzen könne. Beim Umbau des Schwenninger Marktplatzes hätten die Anlieger ebenfalls in mehreren Gemeinschaftsaktionen für sich geworben. In einer gemeinsamen Runde entwickelten die Teilnehmer zahlreiche Ideen, wie sie während der Bauarbeiten besser auf sich aufmerksam machen können und welche Werbung dafür gemacht werden soll. Bedingung für beides: es müssen die Betriebe selbst leisten können und es muss bezahlbar sein.

Zahlreiche Vorschläge kamen so zusammen, beispielsweise ein Baggerfahren für Kinder, eine Modenschau in Gummistiefeln, die Wahl des Bauarbeiters des Monats oder die Ausstellung von Motocrossmaschinen im Baustellendreck. Bei einer Bewertung durch die Teilnehmer ging das Baustellenfest als Favorit hervor.

WTVS-Geschäftsführerin Beate Behrens gelang innerhalb kurzer Zeit eine Einigung mit den anwesenden Händlern und Gastronomen auf einen Festtermin. Am 3. August sollen die Villinger in der Rietstraße ein erstes Baustellenfest erleben.

Am kommenden Mittwoch, 27. Juni, findet ab 17 Uhr die Besprechung zum "Baustellenfest am 3. August" statt. Alle Gewerbetreibenden der Rietstraße sind dazu in die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg eingeladen. Anmeldungen nimmt Lena Häsler von der IHK per E-Mail: haesler@vs.ihk.de entgegen.