Künftig bringt’s Noerpel: Die Ulmer Spedition hat die Niederlassung VS von Kühne + Nagel übernommen. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Ulmer Spedition übernimmt Niederlassung / Unternehmen will flächendeckendes Dienstleistungsnetz schaffen

Villingen-Schwenningen. Zum 1. März hat die C. E. Noerpel GmbH die Landverkehrs- und Logistikaktivitäten der Kühne + Nagel-Niederlassung in VS übernommen. Der Logistikdienstleister aus dem schwäbischen Ulm hat ein Ziel: In Südwestdeutschland ein flächendeckendes Dienstleistungsnetz zu schaffen und wichtige logistische Knotenpunkte zu besetzen. Dahinter steckt eine klare strategische Vorgehensweise. "Damit festigen wir unsere Position als einer der führenden Logistikdienstleister in Süddeutschland und als regionaler Spitzenreiter für den Export ins europäische Ausland", sagt Geschäftsführer Stefan Noerpel-Schneider. Noerpel sei somit die erste Adresse im süddeutschen Dreieck zwischen Freiburg im Südwesten, Heidenheim im Osten und Kempten im Süden. "Diese Strategie verfolgen wir zum einen durch gezielte Zukäufe von Speditionen. Zum anderen durch den Ausbau unserer Dienstleistungen sowie Lager- und Flottenkapazitäten an den bisherigen Niederlassungen."

Die neue Niederlassung in VS sei somit nicht nur ein wichtiges Puzzlestück, um ein flächendeckendes Netz im Südwesten der Republik zu schaffen. Vielmehr sei sie ein bedeutender Pfeiler im Dienstleistungsportfolio der Noerpel-Gruppe. Denn Teile des Gebäudes seien speziell für den reinen Warenumschlag (Cross Dock) ausgelegt, bei dem die Ware bereits vom Absender kundengerecht kommissioniert wird. So befinde sich hinter den 50 Toren eine Umschlagsfläche von 4200 Quadratmetern. "Dies erfordert gut strukturierte Prozessabläufe, nur dann können geringe Durchlaufzeiten und eine zeitgerechte Anlieferung garantiert werden", erklärt Michaela Ristic, Niederlassungsleiterin in VS. "Heute ist Cross Docking ein wichtiges Element in der Distributions-Beschaffungslogistik und dem gesamten Supply-Chain-Management. In Villingen-Schwenningen haben wir die perfekten Voraussetzungen dafür", so Ristic weiter.

Für die Verteilung im Nahverkehr stehen rund 60 Fahrzeuge zur Verfügung, und zwei der 50 Tore sind in eine Stahlbucht mit Kran für Langgut integriert. Ferner sei die Niederlassung für den Umgang mit Lebensmitteln nach den Standards HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Point) und IFS (International Featured Standard) zertifiziert.

Im Jahr 1881 gegründet, ist Noerpel heute eigenen Angaben zufolge einer der führenden Logistikdienstleister in Süddeutschland sowie regionaler Spitzenreiter für Export in Europa. So biete die Unternehmensgruppe durch die Verknüpfung der Bereiche Spedition, Logistik, Co-Packing und Arbeitnehmerüberlassung sowie enger Netzwerkanbindung umfassenden Service aus einer Hand an.

Neben dem Hauptstandort Ulm hat Noerpel bisher Niederlassungen in Freiburg/Teningen, Kempten, Ravensburg, Heidenheim, Passau, Hannover, Hamburg und Prachatice. Die in der fünften Generation familiengeführte Noerpel-Gruppe hat im Jahr 2012 etwa 200 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit den 72 Mitarbeitern, die in Villingen-Schwenningen angestellt sind, beschäftigt die Noerpel-Gruppe nun rund 1300 Angestellte.

Das Unternehmen sei neben Süddeutschland vor allem in Vorarlberg und im gesamten Norden der Schweiz führend. Zu den Kunden zählen viele Marktführer – überwiegend Firmen aus der Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie sowie Zulieferbetriebe.