Foto: Bartler-Team

Hunderte feiern beim Kneipenfestival in Villinger Innenstadt. Für jeden Musikgeschmack was dabei.

VS-Villingen -  Eine Nacht lang grooven, in 24 Kneipen und bis morgens um drei – diesem Angebot des Lions-Clubs Villingen-Schwenningen konnten viele Partylöwen, Nachtschwärmer und Kulturbeflissene nicht widerstehen.

Der erhoffte Besucherrekord stellte sich indes nicht ein. Zum zweiten Mal hatte der noch junge Serviceclub zur langen Nacht der Livemusik geladen, mit eigenem Engagement rund um das Münsterzentrum und natürlich mit der guten Sache im Hinterkopf. Der größte Teil des Eintrittsgelds und die Bewirtungserlöse – auch des Verkaufs der weithin sichtbar blinkenden Buttons – geht in diesem Jahr an die Freizeiteinrichtung für Menschen mit Behinderung, die "Feldner Mühle".

Die Qual der Wahl hatte, wer musikalisch nicht festgelegt ist und die Abwechslung liebt. Von traditioneller Gospelmusik und Reggae über Rock und Pop aus allen Jahrzehnten bis hin zu Soul- und Funkklassikern, Blues, Jazz, Rock’n Roll, Boogie und Disco war an vielen Stellen in der Innenstadt alles zu hören, was einen Partysamstag erst perfekt macht.

Und da das Musik- und Kneipenfestival im vergangenen Jahr so gut ankam, waren alle Ausrichter auch diesmal wieder dabei und mit dem Café am Riettor, dem Kapuzinerhof und das Architekturbüro "graselli 1763" von Andreas Häfner in der Josefsgasse sogar noch drei neue Standorte.

Am Riettor füllte die lokale Soul- und Funkband "Eat the Beat" von Stefan Higler das Café von Rudi Fürst-Maschek. Im Kapuzinerhof war Classic-Jazz, Blues und Gospel des Sydney Ellis Quartetts zu genießen und bei Andreas Häfner trafen sich mit Stefan Merkl, Rares Popsa und Steffen Vogt drei vorort bekannte Musiker unter dem Namen "The Trio" zum Lounge-Jazz. "Da wird man nicht gefragt, da muss man sich melden", war aus den Reihen der hiesigen Musiker und Bands zu hören auf die Frage, warum vergleichsweise wenige aus der Region kamen. Getan hatten das Sandro Camilli, der im "Apéro" als Solo-Pianist überraschte, die Rock-Pop-Coverband "Cross Age" aus Stockach, die den großen Saal im Münsterzentrum füllte und "Roccaine", die Rock- und Bluesband aus Bad Dürrheim, die im "Zuma" aufspielte. Aus Balingen ins "Backwerk" kam "Double Gum" mit Rock, Pop und einer Prise Country und in Tuningen beheimatet ist "Garage 7" mit Musik von Tom Petty & the Heartbreakers, Bruce Springsteen und Johnny Cash, die im Gasthaus Ott zu hören war.

Nachdem in den Kneipen um ein Uhr der letzte Ton verklungen war, konnten Nachtschwärmer bei der SWR3-Club-Party mit DJ Jan Garcia noch zwei Stunden lang weiterfeiern.

Eine Frage zog sich wie ein roter Faden durch die Nacht: warum kamen nicht wieder rund 3800 Menschen zum "Nightgroove 2018"? Ein langes Wochenende, das viele Berufstätige für Kurztrips nutzen, hatte man auch im vergangenen Jahr als Termin gewählt.

War der Grund für das spürbar geringere Interesse die meteorologische Bedrohung durch Regenschauer, die dann gar nicht einsetzten oder liegt gar das Spendenziel weniger Menschen am Herzen? "Ich tue mich diesmal sehr schwer", gestand Lionsmitglied und Buttonverkäufer Josef Moosmann.