Überschwemmmungen, Großbrand am Hafen (Foto), katastrophale Lage: VS denkt über mögliche Hilfen für die Partnerstadt Savona nach. Foto: Feuerwehr Vigili del Fuoco Foto: Schwarzwälder Bote

Partnerstadt: Deutsch-Italienische- Gesellschaft schreibt OB Kubon an / Gemeinsam über Hilfen nachdenken

Villingen-Schwenningen. Gewaltige Fluten, Überschwemmungen, ausgebrannte Autos und von der Umwelt abgeschnittene Menschen: Nicht nur Gunther Steidinger von der Deutsch-Italienischen-Gesellschaft schaut beunruhigt nach Savona und will es nicht nur beim Mitfühlen und Mitbangen belassen.

Steidinger, Urgestein der DIG der Doppelstadt, macht sich wie viele andere Bürger Sorgen, wenn sie an die dramatischen Bilder aus der ligurischen Partnerstadt denken. Wie es seinen Bekannten dort nach den katastrophalen Überschwemmungen gehe, kann er nur erahnen. "Es ist nicht leicht, mit unseren Bekannten in Kontakt zu treten", beschreibt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten die Situation. Zum Teil seien die Telefonverbindungen zusammen gebrochen. Zur gegenseitigen Verständigung, fügt er hinzu, bleibe nur das Netz. "Die Menschen schauen, dass sie allmählich wieder zurück in ein halbwegs normales Leben finden."

Steidinger ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Tat. Als das Ausmaß der Katastrophe bekannt wird, schreibt er Oberbürgermeister Rupert Kubon an: Mit der Frage, "ob wir nicht runterfahren sollten und helfen", Mitglieder der DIG und der Stadtverwaltung. "Es geht einfach darum, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft zu zeigen."

Auch aus dem Rathaus hört man Ähnliches. "Wir sind bereits aktiv geworden", bestätigt Susanne Kammerer von der Pressestelle der Stadt entsprechende Überlegungen dahingehend, wie den Menschen in Savona zu helfen sei. Wie Steiger beschreibt auch Kammerer, wie schwierig es sei, mit der Savoneser Stadtverwaltung Kontakt aufzunehmen.

An diesem Dienstag plane Oberbürgermeister Kubon ein Telefonat mit seiner Amtskollegin Ilaria Caprioglio. Dabei, ergänzt Kammerer, werde es um mögliche Hilfen für die Partnerstadt gehen, mit der sich VS vor 30 Jahren verbandelt hat. Was für Hilfen möglich wären, darüber möchte die Pressesprecherin nicht spekulieren. "Morgen werden wir eventuell mehr wissen." Das letzte Mal in einer ähnlich dramatischen Lage aktiv wurde die Doppeltstadt nach dem Hochwasser in Zittau vor acht Jahren. Damals wurde über die Stadt ein Spendenkonto eingerichtet.

Technisches Hilfswerk wohl kaum abreisebereit

Die Einrichtung eines Spendenkontos ist das eine. Ein anderer Gedanke, mit dem Gunther Steidinger spielt, dürfte sich eher zerschlagen: Eine Abordnung des Technischen Hilfswerks VS in die Hafenstadt zu schicken, ist eher unwahrscheinlich. Um das THW nach Italien zu entsenden, müsse die Regierung in Rom ein internationales Hilfegesuch beim Auswärtigen Amt einreichen, erläutert Peter Buß, Pressereferent des THW-Landesverbands in Stuttgart. "Und das ist sehr unwahrscheinlich", denn die Italiener haben einen gut aufgestellten Katastrophenschutz."

Und selbst wenn ein solches Hilfsgesuch käme, werde zentral bestimmt, welcher Verband sich auf den Weg mache: Je nachdem, welche Geräte gebraucht werden, Pumpen, Räumgeräte oder anderes. Das letzte Mal im Ausland aktiv, aufgrund eines Zurufs, sei das THW in Kolumbien gewesen bei der Entwaffnung der Farc-Rebellen. Permanent engagiert sich das Werk in Flüchtlingslagern im Nordirak.