"Klicks" entscheiden über Auftritte / Deutschlandtour geplant / 15 selbst geschriebene Songs im Repertoire

"Hot in the Box", das sind Jonas Lackmann, Tobias Allgaier, Patricia Nell, Alexander Baum und Lukas Mörrath. Die Fünf wollen hoch hinaus. Deutschlandtour, CD’s, Merchandising, Musikvideos – das alles steht auf ihrer Liste. Für manches haben sie schon den Startschuss getan. "Aber irgendwann wollen wir als Hauptact des Abends auf der Bühne stehen", sagt Jonas.

Gegründet hat sich die Band im Herbst 2016. Da alle der Berufsfachschule für Musik (BFSM) in Krumbach entspringen, war eine Bandgründung irgendwie klar. "Wir starteten mit Coversongs, die wir für das Schul-Esamble einstudiert hatten." Bandmitglied Lukas hat aber auch eigene Songs geschrieben und diese haben dann nach und nach die Coversongs ersetzt. Mittlerweile gehören 15 eigene Songs zu dem Repertoire der Band und es seien auch weiter im Entstehungsprozess.

Schlag auf Schlag folgte dann im Februar 2018 die erste CD "Fingers to the bone", was in etwa so viel bedeutet wie: "sich die Finger wund schuften". Die CD wurde mit keinem geringeren als dem Gitarristen Markus Birkle von den Fantastischen Vier aufgenommen haben. Birkle ist Lehrer an der BFSM und hat sein Tonstudio in Stuttgart. "Wir sind durch die Schule an die Möglichkeit gekommen, bei Birkle aufzunehmen und haben uns dann sechs Tage in seinem Studio eingesperrt", erklärt Jonas.

Musikalisch will die Band ihren Stil nicht so ganz festlegen. "Unser aktueller Stil ist eine Mischung aus atmosphärischem Rock mit Electronic Music Elementen."

Konkurrenzkampf in der Musikszene

"S ich als Band in der Musikszene zu etablieren ist nicht einfach", gesteht Jonas. Vor allem Gruppen, die eigene Songs schreiben, müssen dem Publikum erst mal gefallen und in Erinnerung bleiben. "Coverbands haben es da auf jeden Fall leichter. Die Songs kommen immer gut an, weil die Leute sie mitgröhlen können. Wenn man eigene Songs schreibt, muss man erst den Veranstalter und dann das Publikum vom eigenen Stil und der Qualität der Musik überzeugen", sagt Jonas. Ein richtiger Konkurrenzkampf unter den Bands hat „Hot in the Box“ bisher noch nicht so wahrgenommen. Aber es sei unglaublich schwer, Veranstalter von sich zu überzeugen. "Veranstalter schauen sehr oft nach "Klicks" oder "Likes" in den sozialen Netzwerken und entscheiden dann, ob man den Auftritt bekommt oder nicht. Allerdings ist es auch schwer diese zu bekommen, wenn man eben keine großen Auftritte geben kann, für die das Publikum "Klicks" oder "Likes" verteilt.

Zudem dürfe man als Band auch nicht zu teuer sein, weil sonst eine andere Band den Auftritt bekommt. Jonas glaubt aber nicht, dass das ein Konkurrenzkampf zwischen den Bands ist, auch wenn es erst mal so scheint. "Es ist ein Gesellschaftsproblem, infolge des Kapitalismus. Der Veranstalter will wenig zahlen, aber trotzdem eine gute Band haben, die im zahlende Gäste ins Haus bringt. Die Gäste wollen ebenfalls wenig zahlen aber gute Unterhaltung und die Bands wollen eigentlich nur ihre Musik an die Leute bringen. Da muss man sich als Band fragen, ob sich der Auftritt lohnt. Wenn sie dann aber auftreten dürfen, sei die Anerkennung um so schöner.

Auftritte zu finden erfordert daher sehr viel organisatorisches Talent. "Es müssen Locations angeschrieben und Anfragen bearbeitet werden. Dafür ist bei "Hot in the Box" Lukas zuständig. Der Aufwand lohnt sich, denn die Band konnte vor allem den Süddeutschen Raum für sich gewinnen. "Wir spielen in Clubs und waren auch schon auf Festivals. Letztes Jahr sind wir in Bayern und Österreich aufgetreten. Als nächstes ist eine Deutschlandtour geplant", sagt Jonas.

Diesen Sommer hat die Band ein neues Album aufgenommen, welches sie jetzt mit einer Tour in verschiedenen deutschen Städten promoten wollen. "Da wir nun im kompletten Land verteilt studieren, können wir nicht jedes Wochenende irgendwo spielen, sondern müssen uns, wie auch für Proben, einen Zeitraum frei nehmen. Und weil wir Lust haben viel zu spielen, haben wir beschlossen, unsere Tour auf drei Wochen zu verteilen", erklärt der Keyboarder.

Weil der Aufwand aber ziemlich groß sei, sind die Fünf gerade dabei, auf die Antworten der Clubs zu warten, in den sie spielen wollen. Anschließend würde aber noch die Suche nach ein bis zwei Vorbands anstehen. Wann die Deutschlandtour also stattfindet soll, kann Jonas noch nicht genau sagen.

Im Moment können sie von ihrer Musik noch nicht leben, bestenfalls decken sie ihre Kosten mit Gagen von Auftritten ab. Den Lebensunterhalte verdienen die Fünf sich mit Nebenjobs und Unterrichten dazu. "Unser Ziel ist natürlich, möglichst viel live zu spielen und mit wachsendem Publikum höhere Gagen zu erhalten und später unseren Lebensunterhalt mit der Musik zu verdienen".

Weitere Informationen: Mehr Informationen zur Band gibt es unter www.hotinthebox.de.