In der Rietstraße wird derzeit kräftig gegraben. In dieser Woche sollen die Kanalarbeiten abgeschlossen werden. Foto: Eich

Bauarbeiten im Zeitplan. Anlieger zeigen sich zufrieden. Rettungswege müssen frei sein.

VS-Villingen - Bei der Neugestaltung der Rietstraße scheint es rund zu laufen: Die zuständige Baufirma und die Anlieger zeigen sich mit dem Verlauf bisher zufrieden. Derweil hat die Feuerwehr ebenfalls einen Blick auf die dortige Baustelle.

. Seit September 2018 wird in der Rietstraße der Kanal ausgetauscht und die Fußgängerzone umgestaltet. Nachdem die ersten Arbeiten vor der Winterpause fristgerecht abgeschlossen werden konnten, läuft es nun nach Ende der Winterpause im März wieder seit einigen Wochen rund. Die Flaniermeile wurde kurzerhand zur Großbaustelle. Wie ist der aktuelle Stand vor Ort?

Bauleitung

Bauleiter Oliver Sigg von der ausführenden Baufirma Schöppler zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. "Wir werden die Kanalarbeiten diese Woche abschließen und uns danach um die Wasser- und Gasleitungen kümmern", so Sigg im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. In etwa drei bis vier Wochen sollen die Tiefbauarbeiten abgeschlossen sein, sodass dann die Entwässerung und den Pflasterarbeiten begonnen werden kann. Man sei absolut im Zeitplan. Trotz des bislang reibungslosen Verlaufes erlebe man immer wieder Überraschungen im Untergrund. So sei es typisch für eine Altstadt, dass dort einiges unvorhergesehenes ans Tageslicht kommt, "zum Beispiel alte Leitungen und Leerrohre". Diese seien zum Teil in den Plänen nicht eingezeichnet und kämen unverhofft. Derweil lobt Sigg den Austausch mit den Anliegern, die sich mit ihren Anliegen beim Jour Fix dienstags ab 13.30 Uhr im Baucontainer am Franziskaner melden können. "Das funktioniert alles auf kurzem Weg und klappt perfekt", so der Bauleiter.

Anlieger

Und auch die Anlieger zeigen sich erfreut über den bisherigen Verlauf. Eva Kratschmer von der Morys Hofbuchhandlung berichtet, dass es "super läuft". "Die schaffen alle fleißig", ist sie voll des Lobes über die Baufirma. Zudem gebe es immer einen Ansprechpartner, was für etwaige Problemlösungen ideal sei. Gleichwohl freue man sich selbstverständlich nicht über die Einschränkungen vor der Haustüre. "Wir haben natürlich weniger Laufpublikum und können unsere Waren nicht so rausstellen wie bisher", so Kratschmer. Ihre Kollegin Susanne Kupetz betont aber: "Wir haben es uns schlimmer vorgestellt!"

Cesare Gianotti vom Eis-Café Zampolli berichtet derweil, dass seit der Sperrung des Riettores die Laufkundschaft deutlich nachgelassen habe. "Aber wir haben fast ein bisschen Glück, dass das Wetter ohnehin nicht so gut ist", sagt er mit einem Lachen. Auch er sei zufrieden mit der Baufirma, die es ermöglichen würde, dass seine Terrasse bislang – wenn auch nur eingeschränkt – bestuhlt werden konnte. Gianotti: Wir finden immer Kompromisse." Und: Zwar müsse man dieses Jahr in den sauren Apfel beißen, aber "dafür haben wir danach eine tolle Fußgängerzone!"

Feuerwehr

Einen besonderen Blick auf die Baustelle hat auch die Feuerwehr. Dies hat gleich zwei Gründe. Denn seit der Sperrung des Riettores könnten die Einsatzkräfte mit ihren zivilen Fahrzeugen das Gerätehaus nicht mehr über die Schulgasse erreichen. Dies würde sämtliche Feuerwehrangehörige aus der Südstadt betreffen, die nun Umwege und damit auch einen Zeitverlust in Kauf nehmen müssen. Feuerwehrkommandant Ralf Hofmann erklärt: "Wir habe deshalb eine Alarmerhöhung vorgenommen." Demnach werde bei eilbedürftigen Einsätzen Abteilungsalarm ausgelöst – in diesem Fall werden sämtliche Einsatzkräfte alarmiert, was sonst nicht die Regel sei. "Damit wollen wir, solange das Riettor gesperrt ist, sicherstellen, dass wir rechtzeitig ausrücken können."

Die Feuerwehr habe aber auch hinsichtlich eines derzeitigen Alarms im Bereich der Baustelle die dortigen Arbeiten im Auge. So sei mit der Baufirma vereinbart worden, dass die nicht erreichbaren Abschnitte höchstens 40 Meter lang sein dürften. "Sonst kriegen wir im Falle eines Brandes Probleme – zumal es sich aufgrund der engen Bebauung um einen sensiblen Bereich handelt", berichtet der Kommandant. Die Baustelle muss deshalb größtenteils befahrbar bleiben, um im "worst case" an den Einsatzort zu gelangen. Hofmann selbst würde deshalb regelmäßig vorbeischauen und überprüfen, ob die Fahrzeuge im Ernstfall durchkommen könnten und von welchen Seiten aus die Befahrbarkeit gewährleistet ist. "Bislang sieht es gut aus", so Hofmann. Lediglich ein Mal sei habe es kurzzeitig einen Engpass im Bereich der Baustelle gegeben. Beachten müssen die Einsatzkräfte im Ernstfall darüber hinaus, dass die Wasserversorgung in der Rietstraße gekappt wurde, das Wasser müsse deshalb vom Münsterplatz oder von der Brunnenstraße geholt werden. Dass es gerade jetzt zu einem größeren Einsatz dort kommt, hoffe natürlich niemand, "aber vorbereitet sein müssen wir", so Hofmann.