Die Neue Tonhalle (links) soll in Richtung der BlueBoxx (rechts) erweitert werden. Foto: Eich

Planungen für Neue Tonhalle soll vergeben werden. KTVS bestätigt Mängel bei Veranstaltungen.

VS-Villingen - Jetzt also doch: Die Stadtverwaltung will die Erweiterung der Neuen Tonhalle vorantreiben. Der Gemeinderat möchte hierzu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben.

Noch im Sommer hieß es auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, dass das zuständige Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau aufgrund zahlreicher anderer Projekte derzeit keine Kapazitäten hätte. Nur vier Monate später flattert nun eine Beschlussvorlage für den Technischen Ausschuss und den Gemeinderat ins Haus, der sich mit dem Thema befasst – denn auch die Kultur- und Tagungsräume Villingen-Schwenningen GmbH (KTVS) unterstützt den Antrag, der ursprünglich von den Freien Wählern gestellt wurde.

Dort bestätigt man, dass das Veranstaltungshaus immer wieder an seine räumliche Grenzen stößt, weswegen größere Tagungen oder Kongresse dort gar nicht stattfinden können. Doch nicht nur das: Bei der größtmöglichen Nutzung des Saales mit Foyer (Reihenbestuhlung mit 900 Plätzen) würden die Catering- und Ausstellungsflächen sowie die Seminarräume wegfallen. Eine Pausenbewirtung sei dann nur "eng gedrängt" möglich.

Die KTVS wünscht sich bei Tagungen und Kongressen mit zahlreichen Besuchern außerdem zusätzliche Flächen für Präsentationen und Ausstellungen sowie das Catering. Zudem könne durch die Anordnung des großen Saals und des Foyers nicht beide Räume gleichzeitig genutzt werden – denn der Zugang zum Hauptsaal ist nur durch das Foyer möglich. Bei den Seminarräumen, die nach Angaben der KTVS "sehr guten Zuspruch" finden, fehle es ebenfalls an Räumen und Flächen für das Catering.

Geplant ist deshalb ein Erweiterungsbau in Richtung des Blueboxx-Kinos. Dadurch könne man laut der Ausschussvorlage die fehlenden Flächen kompensieren, und es sei eine parallele Nutzung des bestehenden Gebäudes wie auch der Räume im Neubau möglich. Die Verantwortlichen rechnen aufgrund einer Erweiterung mit "großen Vorteilen" bei der Vermietung und der Akquise von neuen Veranstaltungen.

Wichtig sei in diesem Zusammenhang, wie die KTVS betont, dass für die potenziellen Tagungs- und Kongressgäste fußläufig ein Vier-Sterne-Hotel mit entsprechender Bettenzahl zur Verfügung stehen sollte. Dies passt wiederum zu den Plänen und dem Wunsch der Stadt, auf der gegenüberliegenden Fläche der alten Tonhalle neben einem Biomarkt auch ein Hotel entstehen zu lassen.

Bei der Verwaltung möchte man die Pläne nun konkretisieren, um die zu erwartenden Kosten der Erweiterung im Blick zu haben. Denn bislang liegt nur eine sechs Jahre alte Kostenprognose vor, die einige Aspekte nicht berücksichtigte. Über die Vergabe der Machbarkeitsstudie wird kommenden Dienstag zunächst der Technische Ausschuss beraten.