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Veranstaltungshaus gerät immer wieder an Grenzen. Stadt hat keine Kapazitäten und sieht keine Priorität.

Villingen-Schwenningen - Die von den Freien Wählern vorangetriebene Erweiterung der Neuen Tonhalle ist vorerst auf Eis gelegt. Beim zuständigen Amt habe man derzeit keine Kapazitäten, um das Projekt voranzutreiben.

Rund anderthalb Jahre ist es her, dass die Freien Wähler einen Antrag bei Oberbürgermeister Rupert Kubon einreichten, der für Aufsehen sorgte: Die Gemeinderatsfraktion möchte die Neue Tonhalle in Villingen erweitern.

Die Problematik liegt schon seit längerer Zeit auf der Hand. Denn das Veranstaltungshaus gerät immer wieder an seine Grenzen, was die Kapazitäten betrifft. Architekt Andreas Flöß erklärte damals im Namen der Freien Wähler, dass insbesondere der große Saal mit 680 Plätzen in Reihen, die Bankettbestuhlung mit 460 Plätzen oder nur 360 Sitzmöglichkeiten an Tischen einfach zu klein seien. Das merken auch die Fasnetvereine, die gerne mehr Zuschauer für ihre Bälle im Saal hätten.

Die im Februar 2017 vorgelegten Pläne sahen einen Neubau vor, der Abhilfe schaffen könnte. So war von Architekt Michael Muffler, der die neue Tonhalle konzipiert hatte, ein quadratischer Zweckbau mit 1900 Quadratmetern angedacht. Dieser sollte im hinteren Teil des Areals an das bestehende Gebäude angefügt werden und gemeinsam mit dem Kino den Platz abschließen. Mit einem Ziel: das Foyer auslagern und somit den Saal vergrößern. Damit hätte man, laut den damaligen Plänen, Platz für 240 zusätzliche Besucher und somit Gesamtkapazitäten von rund 920 Plätzen.

Doch was ist aus dem Projekt geworden, das ursprünglich schon für die Fasnet 2019 eine entsprechende Kapazitätserweiterung vorgesehen hatte? "Wir haben das in der Vergangenheit nicht weiter vorangetrieben", erklärt Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Es habe sich, wie sie betont, damals lediglich um ein Vorkonzept gehandelt. Sprich: "Das muss noch konkretisiert werden."

Nachdem das Vorkonzept von Architekt Muffler vorgestellt worden war habe die Stadt sich zunächst um eine weitere Kostenaufstellung gekümmert – nach Angaben der Pressesprecherin sei es hier unter anderem auch um die Kosten für die benötigte Technik gegangen. Doch das Projekt sei dann im Sande verlaufen, weiter ins Detail sei die Stadtverwaltung dann nicht mehr gegangen. Dies hatte nach Angaben von Brunner zwei Gründe: Zum einen sei das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau derzeit mit zahlreichen anderen Projekten beschäftigt, zum anderen würde die Erweiterung der Neuen Tonhalle innerhalb der Stadtverwaltung bei der Prioritätenliste nicht sonderlich weit oben rangieren.

Auch was die endgültigen Kosten betrifft, herrsche bislang keine Klarheit. Zwar hatte Andreas Flöß mit den veranschlagten 3,5 Millionen Euro bereits eine Größenordnung für den Erweiterungsbau, Pressesprecherin Oxana Brunner erklärt jedoch, dass es sich hierbei lediglich um eine Schätzung handeln würde.

Ob oder wann die Erweiterung der 1999 eröffneten Neuen Tonhalle in Angriff genommen werden kann, steht derzeit also noch in den Sternen.