Michela Troisi und Marco Giannattasio führen das neue Café Raben in der Villinger Innenstadt. Foto: Eich

Mischung aus Café und Restaurant. Michela Troisi und Marco Giannattasio fiebern Eröffnung entgegen. 

Villingen-Schwenningen - "Wie isch diesen Laden liebe!" Mehr Begeisterung geht nicht. Und deshalb werden es Michela Troisi und ihr Mann Marco Giannattasio sein, die im Café Raben ab Montag, 5. August, deutsch-italienisches Lebensgefühl vermitteln möchten.

Einen schnellen Espresso oder ein Spaghetti-Eis im Café Raben oder vielleicht doch lieber eine Schwarzwälder Kirschtorte? Noch ein paar Tage und der im Inneren runderneuerte "Raben" öffnet wieder seine Türen zu einem der schönsten Häuser in der Villinger Innenstadt. Während einen Stock tiefer gebohrt, geschraubt und gewerkelt wird, findet im ersten Obergeschoss eine letzte Lage-Besprechung statt. Immer wieder schielen Passanten durch die halb geöffnete Türe in den fast fertig sanierten Caféraum, vor dem noch das Fahrzeug einer Bausanierungsfirma steht. Zunächst war der Samstag als Eröffnungstag geplant, "aber das könnte eng werden", so der Pächter.

Von Hamburg nach VS

Marco Giannattasio und seine Frau fiebern dem Eröffnungstag entgegen. "Für uns geht ein Traum in Erfüllung", schwärmt der neue Pächter und wiederholt immer wieder: "Isch liebe diesen Laden, wie ich ihn liebe". Verliebt hat sich der gebürtige Süditaliener, als er seine damalige Lebensgefährtin im Urlaub besuchte. Noch als Koch in Hamburg angestellt, stand er vor dem Villinger Haus, bestaunte "diese wunderschöne historische Fassade". Sah, dass es leer war und beschloss mit seiner damaligen Lebensgefährtin Michela Troisi, Kontakt zu der Eigentümerfamilie Berweck und zu Hausverwalter Ralf Hezel aufzunehmen. Beim ersten Blick schon, erinnert sich der 38-Jährige, haben sich beide in das Haus "verguckt" und hatten nur noch eines im Kopf: "Das Café wollen wir."

Für Marco Giannattasio und seine Frau, die beiden haben erst vor kurzem in Villingen geheiratet, soll der neue Raben eine Mischung aus Café und Restaurant werden. In der Küche möchte er sich verausgaben, nicht nur mit Selbstgebackenem, sondern vor allem auch mit seinen Fleischspezialitäten oder typischen Pastagerichten. Samstags will er Frühstücksbuffet anbieten, am Sonntag italienischen Brunch. "Wichtig ist mir die Qualität", bekräftigt er.

Lachs mit "Spätzle"

Ebenso wichtig ist es ihm auch, neben einer Palette italienischer Gerichte auch ein paar deutsche Spezialitäten wie beispielsweise Schwarzwälder Kirschtorte auf die Karte zu setzen: "Ich lebe ja schließlich hier." Und "selbstverständlich" serviert er seinen Lachs mit "Spätzle". Spätzle? "Ja, sicher, Spätzle." Selbstgemacht, verspricht er. Vor vier Jahren ist er von der Amalfiküste in den Norden Deutschlands gezogen, danach in den Süden und damit seiner alten italienischen Heimat ein Stückchen näher. Neben ihm und seiner Frau wird auch sein Schwiegervater, ein gelernter Koch, im Café Raben mitarbeiten; zudem möchte das Paar sieben Mitarbeiter beschäftigen.

Und damit ist das markante Haus in der Oberen Straße die längste Zeit verwaist gewesen.

Denkmalschützer haben an den Neuerungen im Innern des Gebäudes nichts auszusetzen. Das Haus steht unter Denkmalschutz, und so mussten die Renovierungs-Arbeiten mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt abgestimmt werden.