Freuen sich auf die Gemeinschaftsschule am Goldenbühl, die mit der fünften Klasse startet: Kathrin Mecke und Nadine Quennet von der Schulleitung. Foto: Huber

Eltern und Lehrer: "Eine super Idee". Kinder und ihre Fähigkeiten stehen im Vordergrund.

Villingen-Schwenningen - Gestern startete die zweite Gemeinschaftsschule in VS. Nach dem Bickeberg wird diese Schulform nun offiziell am Goldenbühl angesiedelt sein. Ob es noch eine dritte GMS, vielleicht in Schwenningen, geben wird, bleibt offen.

"Ich glaube nicht, dass wir noch eine weitere und damit dritte Gemeinschaftsschule hier in VS haben werden", soweit die Einschätzung von Günter Herz, Leiter des Staatlichen Schulamtes in Donaueschingen. "Wir haben bereits zwei Schulen dieser Art in einem engen Rahmen", argumentiert er. Anträge auf eine weitere GMS habe er bislang noch nicht erhalten. Damit bleibt es wohl vorerst bei zwei GMS in der Doppelstadt.

Kathrin Mecke und Nadine Quennet von der Schulleitung der Goldenbühlschule sehen die Vorzüge der GMS vor allem in den Bereichen Methodik und Sozialkompetenz. Schon seit einigen Jahren, so die beiden im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, habe man sich auf diese neue Schulform hin entwickelt, die nicht den Lehrer, sondern den Schüler und damit das individuelle Lernen in den Vordergrund stellt: "Nur so können wir wirklich allen Schülern gerecht werden, den Starken und den Schwächeren." Mecke und Quennet konnten nicht nur das eigene Kollegium, sondern auch Elternbeirat und Eltern von diesem Schultyp überzeugen. Deren Kommentar auf die Neuerung: "Das ist eine super Idee." Mit gutem Grund, meint sie, denn "das Kind lernt in seinem eigenen Tempo und darf zeigen, was es kann. Damit wird auch die Entscheidungsfähigkeit und die eigene Motivation gestärkt."

Die Fünfer in der Goldenbühlschule starten zwar offiziell mit der Gemeinschaftsschule. Die Grenzen zu den anderen Klassen sind jedoch fließend, ob es sich nun um die Grundschulkinder der offenen Ganztagsschule am Goldenbühl handelt oder die Klassen der Werkrealschule, die als solche auch noch weitergeführt wird.

Grundlegende Voraussetzung dafür, dass die Genehmigung auf Einrichtung einer GMS erteilt wird, hängt vor allem von ausreichenden Schülerzahlen statt. "Die gesetzlich geregelte Zweizügigkeit ist erforderlich", hieß es aus dem Kultusministerium in Stuttgart. Bei jedem neuen Antrag "werde eine Standort individuelle Einzelprüfung vorgenommen", so Pressesprecherin Christine Sattler.

Die Goldenbühlschule in Villingen hat mit insgesamt 46 Fünftklässlern diese Kriterien mehr als erfüllt, mindestens 40 Schüler müssen es sein, damit zwei "stabile" Züge zustande kommen. Insgesamt besuchen dieses Schuljahr 373 Kinder und Jugendliche die Einrichtung am Goldenbühl. Zudem, fügt Konrektorin Kathrin Mecke hinzu, spiele es auch eine große Rolle, ob die Schule bereits ein schlüssiges Ganztageskonzept vorzeigen kann.