Der neue GVO-Präsident Joachim Müller (Mitte), sein Vorgänger Gerhard Waldmann (links daneben) und der neue Geschäftsführer Carsten Dörr (rechts) überreichen Bernd Herner (links) und Hansjörg Böninger Abschiedsgeschenke. Foto: Kratt Foto: Schwarzwälder Bote

Mitgliederversammlung: "Tolle Aufgabe, wenn man die Chance hat, etwas mitzugestalten" / Böninger und Herner scheiden aus

Villingen-Schwenningen. Der Gewerbeverband Oberzentrum (GVO) hat einen neuen Präsidenten: Bei der Mitgliederversammlung wurde Architekt Joachim Müller am Donnerstagabend einstimmig gewählt. Damit beerbt er Verbandsgründer Gerhard Waldmann, der nach zehn Jahren sein Amt niederlegt. "Es ist Zeit, den Stab weiterzureichen", sagt dieser.

 

"Baby" GVO ist erwachsen

Mit ihm trete das Gesicht des GVOs ab, meint Stefan Beetz bei seiner kleinen Laudatio auf Waldmann. Vor zehn Jahren, als der Gewerbeverband gegründet wurde, habe in der Stadt eine Unzufriedenheit im Umgang mit den Unternehmern geherrscht. Firmenchef Gerhard Waldmann habe dies aufgeregt, sodass er sich Verbündete gesucht hatte. Mit 20 Bürgern wurde der GVO ins Leben gerufen, heute sind es mehr als 400 Mitglieder.

Waldmann, der nicht nur Präsident, sondern auch Geschäftsführer war, habe das "Baby" GVO in den vergangenen zehn Jahren vorangebracht, sei mit ihm neue Wege gegangen, habe es zusammen mit den anderen Mitgliedern durch die Pubertät hindurch zur Volljährigkeit gebracht, stellt Beetz bildlich dar.

Er könne sich, wie Waldmann selber sagt, keinen besseren Nachfolger für das Präsidialamt vorstellen als Joachim Müller. Dieser verfüge über ein großes Netzwerk und habe ein gutes Verhältnis zur Verwaltung. "Es ist eine tolle Aufgabe, wenn man die Chance hat, etwas mitzugestalten", findet der neu gewählte Präsident derweil. Draußen zu sein, zu diskutieren, Motor zu sein, Verantwortung zu übernehmen – das sei genau sein Ding. "Ich glaube, dass ich das Amt ausfüllen kann", sagt Müller voller Selbstvertrauen.

Standort VS groß machen

Aus einer anfänglichen Protestbewegung sei der GVO zu einer festen "Machtgröße" gewachsen, bei der es gelte, sie permanent zu verändern, zuzuhören und Entscheidungen zu treffen. Müllers Lieblingsthema: die Marke Stadt VS. "Wir müssen uns als VS-Standort wieder groß machen und darin das Erfolgsmodell GVO weitertragen", lautet seine Prämisse.

Carsten Dörr, Leiter der Geschäftsstelle, wird von Gerhard Waldmann zum neuen Geschäftsführer ernannt. "Bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Er ist eine beharrliche Konstante beim GVO", kommentiert Waldmann, der wiederum ab sofort als Ehrenpräsident fungiert.

Appell um Mitarbeit

Abschiednehmen heißt es auch für Hansjörg Böninger, stellvertretender Vorsitzender der Schwenninger Handelssparte. Nach 16 Jahren Engagement im JGV sowie GVO sei nun Schluss. Er richtet einen Appell an seine Händlerkollegen: "Der Handel ist in einem kontinuierlichen Umbruch. Ich bitte alle um eine aktive Mitarbeit."

Ebenso Bernd Herner, bisheriger Kassenprüfer, verlässt den GVO. Auch er hatte sich von Beginn an im Verband engagiert. "Es war eine hochspannende Zeit, den GVO zu begleiten", kommentiert er. Zu seinem Nachfolger wird Thomas Haller gewählt, zweiter Kassenprüfer ist ab sofort Rolf Engesser.

In seinem Jahresrückblick geht Gerhard Waldmann auf die vielzähligen Aktivitäten des GVO ein, nennt mitunter die Podiumsdiskussion zusammen mit der IHK und OB Jürgen Roth, "Zur Sache VS". Im Übrigen habe sich das Verhältnis zur Verwaltungsspitze in den vergangenen Monaten verbessert.

Carsten Dörr spricht währenddessen die Arbeit der unterschiedlichen Teams mit Schwerpunkt auf Hochschule, Personal und Ausbildung oder Stadtentwicklung an. "Die Bildung der Teams trägt Früchte", resümiert er.

Während Rainer Böck von der Villinger Handelssparte einen Rückblick auf die verkaufsoffenen Sonntage und die Rietstraßen-Sanierung wirft, geht Hansjörg Böninger genauer auf das Schwanenfest in Schwenningen ein. Es sei auf dem besten Weg, eine feste Institution im Veranstaltungskalender zu werden.

Kassierer Andreas Kny bescheinigt den rund 140 erschienenen Mitgliedern aus 91 Unternehmen, dass der GVO völlig handlungsfähig ist. Der bereits 2017 begonnene, gelungene finanzielle Kurs habe weiter eingeschlagen werden können. Der Vermögensstand des Verbands liegt zum Jahresabschluss 2018 bei etwas mehr als 237 000 Euro.

Im Anschluss an die Versammlung hatte der GVO zur traditionellen Weihnachtsfeier eingeladen – erstmals in der Schwenninger Neckarhalle.