Neben den St. Lioba-Gebäuden an der Roten Gasse sollte ein Neubau entstehen. Foto: Eich

Schlechter Baugrund auf ehemaligem Steinbruch lässt aktuelle Pläne platzen. Lösung mit Heimaufsicht vereinbart.

VS-Villingen -  Der geplante Neubau des Pflegeheims St. Lioba an der Roten Gasse/Erlenstraße in Villingen ist geplatzt. Der Baugrund auf dem früheren Steinbruch ist zu schlecht. Nun geht es darum, ein neues Grundstück zu finden.

Einzelheiten teilt Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands für den Schwarzwald-Baar-Kreis, am Dienstag mit, nachdem der offizielle Bescheid der Heimaufsicht zu St. Lioba vorliege und die Mitarbeiter und Bewohner informiert worden seien.

Baugrund ist Problem

Problempunkt sei der Baugrund, erläutert Stoffelmaier. "Nachdem im Frühsommer des vergangenen Jahres die Planungen für einen Neubau des Pflegeheims St. Lioba in unmittelbarer Nachbarschaft des Bestandsgebäudes abgeschlossen waren, mussten vor Einreichung des Bauantrages die Bodenbedingungen untersucht werden. Dabei hat sich leider in zwei unabhängig beauftragten Gutachten ergeben, dass der Baugrund so schlecht ist, dass die Umsetzung des Vorhabens mit zusätzlichen Kosten in Höhe von mindestens vier Millionen Euro verbunden wäre", zeigt er auf. Dies sei dem Umstand geschuldet, dass es sich bei dem Gelände um einen früheren Steinbruch handelt, der im Laufe der Zeit verfüllt wurde. Die Höhe der zusätzlichen Kosten hätten den Träger veranlasst, die Planungen an diesem Standort auszusetzen und nach Alternativen zu suchen.

Mit Unterstützung einer auf die Umsetzung der Landesheimbauverordnung spezialisierten Kanzlei habe mit der Heimaufsicht nun eine Vereinbarung geschlossen werden können, die es erlaube, das Bestandsgebäude noch bis Ende 2028 weiter zu betreiben.

Bedingung sei allerdings die Umsetzung einiger Anpassungen. So solle im Gebäude, auf das Wohngruppenkonzept umgestellt werden. "Es werden am Ende der Anpassungen im Jahr 2021 acht Wohngruppen mit einer Größe von elf bis 16 Bewohnern entstanden sein, die mit eigenen Küchen-Hauswirtschafts- und Gruppenräumen ausgestattet sind. Ferner soll ein allen DIN-Vorschriften genügendes behindertengerechtes Zimmer und eine auch durch (Ehe)-Paare nutzbare Einheit entstehen", skizziert Stoffelmaier weiter.

Elf Zimmer weniger

Die Umgestaltungen hätten allerdings zur Folge, dass das Altenheim St. Lioba am Ende insgesamt elf Bewohnerzimmer weniger anbieten kann. Die erforderlichen Personalanpassungen würden ohne Kündigungen, auf Basis der normalen Personalfluktuation umgesetzt.

"Damit besteht für die Bewohner, die Angehörigen und die Mitarbeitenden endlich Klarheit, wie es mit dem St. Lioba bis 2028 weitergehen wird. Um 2028 dann tatsächlich auch einen Neubau präsentieren zu können, gehen die Planungen dafür an einem anderen Standort parallel weiter", informiert Michael Stoffelmaier.