Alles ist im Chlor-Normbereich im Schwenninger Neckarbad. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Element wird als Desinfektionsmittel eingesetzt

VS-Schwenningen (lis). Derzeit chloren die Stadtwerke (SVS) das Trinkwasser in Schwenningen, um gegen die coliformen Keime anzukämpfen (wir berichteten). Eine Leserin teilte unserer Zeitung mit, dass sie nun auch im Neckarbad heftigen Chlorgeruch wahrgenommen habe.

"Ich gehe öfters im Neckarbad schwimmen, noch nie hat es dort so extrem nach Chlor gerochen. Sogar mein Badeanzug riecht danach", schildert sie am Telefon. Die Frage, die sich aufdrängt: Hat der stärkere Chlorgeruch, etwas mit der Trinkwasserchlorung zu tun?

Die Pressesprecherin der Stadtwerke, Susanna Kurz, erläutert: "Nein, es besteht zwischen dem Chlorgeruch und der Trinkwasserchlorung kein Zusammenhang." Probeentnahmen im Friedensschulbad und im Neckarbad hätten keine Auffälligkeiten gezeigt.

"Verstärkter Chlorgeruch tritt auf, wenn Körperflüssigkeiten neutralisiert werden. Das Chlor wird als Desinfektionsmittel eingesetzt – übrigens in deutlich höheren Dosen als bei der aktuellen Trinkwasserchlorierung", erklärt Kurz. "Trifft Chlor auf Stickstoff, zum Beispiel Harnstoff, auf Kreatin oder Aminosäuren aus Urin, entstehen Chlorverbindungen und somit der Schwimmbadgeruch", so die Pressesprecherin.

Der Chlorgeruch entsteht also, wenn das Element mit entsprechenden Körperflüssigkeiten in Verbindung kommt. "Je mehr es im Schwimmbad nach Chlor riecht, desto mehr Urin oder Schweiß befindet sich im Wasser. Um diese zu neutralisieren, wird Chlor ins Wasser gegeben."

Laut Gesundheitsamt liegt der Grenzwert bei der Chlorierung von Trinkwasser bei 0,1 bis 0,3 Milligramm pro Liter Wasser. Im Schwimmbad beträgt dieser Grenzwert etwa 0,3 bis 0,6 Milligramm pro Liter Wasser. Für einen Whirlpool ist der Grenzwert höher angesetzt, dort liegt er bei etwa 0,7 bis 1,0 Milligramm pro Liter Wasser, wie Pressesprecherin der Stadtwerke Susanna Kurz mitteilt.