Die Vielfalt des Schwenninger Moos wirkt aus der Luft noch deutlicher. Foto: Umweltzentrum Foto: Schwarzwälder Bote

Pandemie: Trägerverein Umweltzentrum ist froh über Naherholungsgebiet

VS-Schwenningen. Weniger Verkehr, der Himmel frei von Kondensstreifen und dazu ein überaus warmer Frühling. Trotz aller Einschränkungen, Nöten und Ängsten durch das Coronavirus, ist zumindest der Aufenthalt in der Natur aktuell für viele Menschen ein willkommener Ausgleich.

"Wenn auch der Anlass sehr dramatisch ist, freuen wir uns als Umweltzentrum über das gestiegene Interesse der Bevölkerung am Genuss unserer vielfältigen Natur. Gerade das Naturschutzgebiet Schwenninger Moos, dessen Erhalt uns ganz besonders am Herzen liegt, wird in diesem Frühjahr spürbar stärker von der Bevölkerung genutzt. Durch die Beschäftigung mit der Natur können die Alltagsnöte ein paar Stunden ausgeblendet werden", fasst Michael Neuenhagen, Vorsitzender des Trägervereins Umweltzentrum die Entwicklung zusammen.

Eine wichtige Voraussetzung für den Naturgenuss stellt auch ein funktionierendes und vielfältiges Wegenetz dar. Hier leisten die örtlichen Vereine, allen voran der Schwäbische Albverein (SAV), Schwarzwaldverein (SWV) und Deutsche Alpenverein (DAV) einen sehr wichtigen Beitrag, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltzentrums. Sie erhalten nicht nur die bestehenden Wanderwege, sondern beschildern diese und werden nicht müde, neue und attraktive Angebote zu entwickeln. So begrüßt das Umweltzentrum auch das Projekt der Wanderroute "Schwenninger 8".

"Natürlich können die Vereine diese Aufgabe nicht alleine stemmen. Auch die Stadt als großer Waldbesitzer unterstützt und begleitet die Aktivitäten der Wandervereine. Im Sinne einer nachhaltigen und umweltschonenden Nutzung ist gerade das Wandern ein auch touristisch wichtiger Aspekt der Naturnutzung, die von der öffentlichen Hand nach Kräften gefördert werden muss", betont Armin Schott, stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins Umweltzentrum. Er hebt dabei die problematische Situation angesichts der durch die Corona-Pandemie angespannten wirtschaftlichen Lage der Kommunen hervor: "Geld für verbesserte Erholungs- und Tourismusangebote ist immer gut angelegt."

Die Naturexperten des Umweltzentrums weisen nicht ohne Augenzwinkern darauf hin, dass das Wandern keine Erfindung des modernen Menschen ist. Schon in geschichtlicher Zeit haben Menschen unsere Region durchwandert. Eines der vielen Zeugnisse ist die alte römische Handelsroute, die direkt am Rande des Schwenninger Moos vorbeiführte und die auch im Museum zu bestaunende Spuren in Form eines Schatzfundes mit römischen Münzen, wohl aus dem Besitz eines damaligen Händlers, hinterlassen hat.

Aber nicht nur Menschen aus Nah und Fern durchwandern das Gebiet: Vor wenigen Jahren machte ein Wolf Schlagzeilen. Alljährlich können Naturfreunde mit etwas Glück den Fischadler auf seiner Wanderung zwischen Überwinterungs- und Brutgebieten beobachten. Der Frühjahrszug einer Unzahl von Vogelarten wird seit Jahren durch den Vogelkundler Ernst Breiter bei seinen beliebten Vogelführungen sicht- und erlebbar gemacht.

Da momentan keine Vogelführungen stattfinden können, kann als Alternative der Vogellehrpfad begangen werden, dieser beginnt am Umweltzentrum, schlägt der Trägerverein vor.