Narrozunft, Katzenmusik, Hexenzunft und Glonkigilde werden ihre Bälle in der Neuen Tonhalle wieder ausrichten. Foto: Diebold

Fasnetsaison 2013: Keine Absage der großen Vereine. Stadt investiert in Licht- und Tontechnik.

Villingen-Schwenningen - "Wie sieht es denn mit den Fastnachtsbällen aus?" Die Akteure können beruhigt "dagege gehen". Von Absagen für die Neue Tonhalle sehen die Villinger Narrenvereine diesmal ab. Mit einer Investition in die Ton- und Lichttechnik hat die Stadt diese Entscheidung versüßt.

Was im Dezember des Vorjahres noch unsicher war, ist nun so gut wie beschlossen. Narrozunft, Katzenmusik, Hexenzunft und Glonkigilde werden ihre Bälle in der Neuen Tonhalle wieder ausrichten. Während die Katzenmusik ernst machte und ihre beiden Bälle absagte, behielten sich die anderen Fasnetsvereine eine Absage für 2013 vor. Hintergrund waren neue Sicherheitsvorschriften für die Halle: Bei der gängigen Bestuhlung mit Tischen hätten die Vereine auf rund 150 Gäste (statt etwa 700 nur 550 Besucher) verzichten müssen. Und eine Reihenbestuhlung passte vielen nicht in das Konzept "einer gemütlichen Fastnachtsveranstaltung", so Glonkivatter Günther Reichenberger.

Das Umdenken bei einigen Vereinsverantwortlichen kommt nicht von ungefähr. Nach heftigen Protesten der Vereine gegen die neuen Vorgaben in der Neuen Tonhalle habe die Stadt eingelenkt, so Dominik Falk, Pressewart der Villinger Hexenzunft. "Die Stadt ist uns entgegengekommen und so kommen wir der Stadt entgegen", fasst auch Heinz Klingele vom Vorstand der Katzenmusik das Ergebnis der Gespräche zusammen. Was den Vereinen die Entscheidung erleichterte: In die Licht- und Tontechnik sei investiert worden, "und damit können wir ordentliche Extrakosten streichen", so Falk und Reichenberger.

Auch für Joachim Wöhrle, Zunftmeister der Historischen Villinger Narrozunft, hat sich dadurch die kalkulatorische Ausgangsbasis verändert: "Bislang mussten wir das technische Equipment teuer anmieten." Zudem habe es im Vorjahr als "Trostpflaster" eine einmalige Zahlung von 1000 Euro gegeben und einen günstigeren Mietzins für die Tonhalle.

Andere Vorzeichen also als 2011, als die neuen Bestuhlungsvorschriften den Vereinsverantwortlichen Kopfzerbrechen bereiteten. Gut 150 Gäste weniger bedeuteten für die Vereine Einnahmensausfälle von fast 5000 Euro an beiden Abenden, "und das bei diesem Zuschussgeschäft, das die Bälle darstellen", so Wöhrle.

Tische und Stühle oder doch Platz sparende Reihenbestuhlung: Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Während die Villinger Narrozunft noch nicht sicher ist, ob sie an der Reihenbestuhlung festhält, nach dem diesjährigen Testlauf "mit den unterschiedlichsten Bewertungen" (Wöhrle), und auch die Katzenmusik noch eine Besprechung in dieser Frage vor sich hat, kommt eine Reihenbestuhlung für Glonkigilde und Hexenzunft nicht in Frage. "Wir bleiben bei den Tischen, wir machen doch kein Kasperletheater", so Falk.