Nachts im Bus – das soll in VS ab September möglich sein. Foto: © M. Schuppich – stock.adobe.com, Pixabay

Keine Lösung für Anbindung der Ortschaften. In zwei Jahren wird Bilanz gezogen.

Villingen-Schwenningen - Die Euphorie ist groß, der Nachtbus wird heiß ersehnt. "Nachtacht" wird das Angebot aufgrund seiner entsprechenden Linienführung genannt. Ab September soll der Bus durch VS rollen – doch vorab wollten einige Details geklärt sein. Am Dienstagabend diskutierten die Stadträte im Technischen Ausschuss das Thema und vor allem über eine kniffelige Angelegenheit: Der neue Bus wird die Nachtschwärmer aus den Ortschaften außen vor lassen; und damit ausgerechnet jene, die als Dorfbewohner von einer Nachtverbindung in die Stadt mit am meisten profitiert hätten.

Eine Tatsache, die deshalb keinem der Stadträte am Ratstisch so richtig schmeckte. Einhellig wurde betont, dass man hoffe, die Dörfer bald über ein alternatives Angebot, etwa ein Nacht-Taxi oder Rufbusse, ebenfalls in den Genuss nächtlicher ÖPNV-Angebote kommen zu lassen. "Natürlich ist es für die Ortschaften nicht zufriedenstellend, dass sie nicht angebunden werden", gab Gudrun Furtwängler, Stadträtin und gleichzeitig Ortsvorsteherin von Rietheim, zu. "Wir dürfen die Jugendlichen in den Ortschaften nicht vergessen", mahnte auch FDP-Stadtrat Dirk Caroli.

Aber: Die Anbindung jetzt wäre nicht nur zu teuer, sondern ließe sich wegen der unterschiedlichen, nicht kompatiblen Bus- und Liniensysteme in den Stadtbezirken (Zuständigkeit Stadt) und in den Dörfern (Zuständigkeit Kreis) auch kaum organisatorisch darstellen. Das eindrücklichste Beispiel dafür: Würde der Nachtbus auch durch die Ortschaften geschickt, ergäben sich in vielen Fällen endlos lange Linienführungen und damit Fahrzeiten, die, wie SPD-Sprecher Edgar Schurr es nannte, "einfach ein Quatsch" wären.

Kurzum: Es gab am Dienstagabend ein deutliches, einstimmiges Votum dafür, den Nachtbus ab September von Donnerstag bis Sonntag rollen zu lassen. An einer Lösung für die Ortschaften aber wird weiterhin gefeilt. Und weil man kaum mit Unterstützung seitens des Landkreises rechnen kann, will man VS-intern prüfen, welche Möglichkeiten Nacht-Taxis, Rufbusse und dergleichen bieten.

In zwei Jahren will man Bilanz ziehen, wie gut der Nachtbus angenommen wird.