Ursula Köhler vermittelt den Mitgliedern des Geschichts- und Heimatvereins Villingen in der Ausstellung einen Eindruck vom Leben und Werk des Künstlers Felix Schlenker. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Galerie: Geschichtsverein besucht Sonderausstellung mit Werken von Felix Schlenker

VS-Villingen. Wem die jüngere Kulturgeschichte der Stadt wichtig ist, der kommt an Felix Schlenker nicht vorbei. Das war Grund genug für den Geschichts- und Heimatverein Villingen, die derzeit laufende Sonderausstellung anlässlich seines 100. Geburtstags in der städtischen Galerie in Schwenningen zu besuchen.

In einer kompetenten Führung von Ursula Köhler konnten 20 Mitglieder des Vereins einen Eindruck dieses Autodidakten gewinnen, der sich Zeit seines Lebens um Anerkennung als Künstler bemühte, was ihm lange Zeit nicht in dem Maße gelang, wie er es sich wünschte. Dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen hinterließ Felix Schlenker nachhaltige Spuren in der Stadt. Zwischen 1945 und 1978 arbeitete er als Lehrer und bemühte sich, seinen Schülern Zugänge zur zeitgenössischen Kunst zu vermitteln. 1959 gründete er als Vorläufer der heutigen städtischen Galerie gemeinsam mit dem Architekten Karl Heinichen die "Kleine Galerie" und organisierte später ehrenamtlich, dann in der städtischen Galerie bis 1989 Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst.

Die Mitglieder des GHV konnten sich in der Ausstellung einen Eindruck von Schlenkers Schaffen seit den 50er-Jahren verschaffen, die den Künstler zunächst über die Vorbilder in der klassischen Moderne, vor allem Paul Klee, zu einer eigenen Kunstsprache führten. Vor allem seine seriellen Arbeiten verdienen hier besonders hervorgehoben zu werden. Schlenker verarbeitete dabei Materialien die er in zum Abbruch bestimmten alten Schwenninger Bauernhäusern fand. So wurde seine Kunst auch zu einem ganz besonderen Abbild der Stadtgeschichte. "Ich wusste gar nicht, wie sehr sich Schwenningen in den sechziger Jahren verändert hat, die Bilder von Felix Schlenker geben davon aber ein ganz besonderes Zeugnis", so einer der Besucher.