Fabienne Forgacs fährt mit dem Lastenrad. Sie findet, dass es sich kinderleicht bedienen lässt. Foto: Herfurth Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Lastenrad kommt bei den Schwenningern gut an / 889 Kilometer bereits zurück gelegt

Vor zwei Monaten startete das Projekt der Lastenräder für die Doppelstadt. Eines davon steht bei Pfundsteins Naturkost in der Schwenninger Oberdorfstraße – es wird häufig genutzt und die Resonanz ist gut.

VS-Schwenningen. "Etwa zweimal die Woche wird das Lastenrad ausgeliehen. Wenn man bedenkt, dass wir es erst seit zwei Monaten haben, finde ich das sehr gut", sagt Peter Pfundstein, Geschäftsführer von Pfundsteins Naturkost. Bei ihm im Laden steht eines der zwei Lastenräder der Doppelstadt, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Schwarzwald Baar (ADFC) kostenlosen zur Verfügung stellt. "Ziel dieses Projekts ist es, langfristig auf nachhaltige Mobilität umzusteigen", sagt Harald Ückert vom ADFC. In Villingen habe der ADFC noch keinen festen Stellplatz für das Lastenrad gefunden. "Momentan ist das Villinger Lastenrad auf Anfrage an verschiedenen Abholstellen verfügbar", sagt Ückert.

Flexibles Transportmittel für schwere Gegenstände

Laut Pfundstein hat das Lastenrad schon einige Liebhaber in der Neckarstadt gefunden: "Es gibt einen Grundstamm von fünf Personen, die das Lastenrad regelmäßig ausleihen." Er habe aber auch das Gefühl, dass immer mehr Leute auf das Gefährt aufmerksam werden und glaubt, dass es künftig häufiger ausgeliehen wird. Denn die Resonanz sei gut. "Wir bekommen nur positive Rückmeldungen. Alle, die es ausprobiert haben, sind begeistert von dem Lastenrad", sagt der Geschäftsführer. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und die Flexibilität, seien nur zwei Gründe dafür. "Die Leute können alles damit transportieren. Von Lebensmitteln, Getränken und Sachen für den Wertstoffhof war alles schon dabei", berichtet Pfundstein. Auch der Geschäftsmann selbst hat mit dem Lastenrad schon Lebensmittel an Kunden ausgeliefert.

Das Lastenrad in Schwenningen hat im Vergleich zu dem in Villingen schon mehr Kilometer drauf. Insgesamt haben die Lastenräder in VS bereits 1556 Kilometer zurückgelegt. "In Schwenningen sind es mit 889 Kilometern etwas mehr als in Villingen mit 667 Kilometern", sagt Ückert. Woran das liegen könnte, weiß er nicht.

Für Fabienne Forgacs, Mitarbeiterin in Pfundsteins Naturkost, ist klar, warum das Gefährt so gut bei den Schwenningern ankommt: "Es ist kinderleicht, auf dem Lastenrad zu fahren. Durch den Motor kommt man selbst mit voller Beladung gut vom Fleck." Zwar müsse man sich an das Rangieren erst gewöhnen, aber mit ein bisschen Übung würde das auch klappen.

Mit der Bilanz der Lastenfahrräder ist der ADFC zufrieden und denkt natürlich über eine Optimierung des Konzepts und ein weiteres Fahrrad nach.

"Es wird gerade geprüft, wie der Logistikablauf verbessert werden kann. Wir denken dabei zum Beispiel an die Möglichkeit, per App das Lastenrad zu reservieren", erklärt Ückert. Für ein weiteres Rad gebe es momentan noch keine konkreten Pläne. "Das Lastenrad soll weiterhin kostenlos sein, deshalb ist die Anschaffung eines neuen Rades eine Finanzierungsfrage. Wir haben bei dem Bundesverkehrsministerium einen Förderantrag gestellt und sind auch auf Spenden angewiesen", sagt Ückert. Zudem seien die Unterbringungsmöglichkeiten in der Doppelstadt begrenzt. "Wir könnten uns als weitere Standorte vielleicht die Hochschule oder das Landratsamt vorstellen", sagt Ückert. Dann wäre da noch die Frage, ob nicht auch Dreiräder infrage kämen, "weil die Anbieter ihr Produkt auch stetig weiterentwickeln."

Jetzt solle das Projekt "Lastenrad VS" aber erst einmal anlaufen und publik gemacht werden. Im Laufe der nächsten Saison sollen die ganzen Überlegungen in die Tat umgesetzt werden. "Uns ist jetzt erst mal wichtig, dass die Doppelstädter das Lastenrad ausprobieren und, dass wir so künftig eine breitere Zielgruppe ansprechen können", sagt Ückert.