Am Ziel seiner Träume: Matthias Schwierz. Foto: Schwierz Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwierz holt auch Bronze

Von Michael Bundesmann

Es läuft weiter perfekt für Matthias Schwierz bei den Inline-Skating-Europameisterschaften in San Benedetto. Nach seinem Goldmedaillen-Gewinn (wir haben berichtet) über die 200 Meter auf der Straße am Dienstagnachmittag holte er nur wenige Stunden später auch noch Bronze über die 500 Meter. "Zwei Medaillen an einem Tag, das ist einfach ein Traum. Nach zehn Jahren gab es endlich die perfekte Straße für mich", strahlte er am gestrigen Ruhetag.

Zehn Jahre lang hatte der 26-jährige Weilersbacher auf ein EM-Gold warten müssen. "Jetzt hat alles gepasst. Ich konnte auch die Chance nutzen, dass es zum Beispiel für den Top-Favoriten und Weltmeister Wouter Hebrecht hier dieses Mal nicht so lief." Und dabei wäre das 200-Meter-Rennen beinahe trotz des Regens gestartet worden. "Es war eine knappe Entscheidung der Verantwortlichen. Als etwas schwererer Läufer hätte ich dann bei nassem Untergrund nicht die ganz großen Chancen gehabt."

Über die 500 Meter hatte Matthias Schwierz bereits im Vorlauf, Viertel- und Halbfinale einige Mitfavoriten auf den Titelgewinn hinter sich lassen können. Im Endlauf hatte er es mit dem holländischen Zwillingspaar Mulder und dem Franzosen Gwendalzu tun. "Die Zwillinge haben natürlich stark im Team arbeiten können, ein wenig hat mir am Ende die Kraft gefehlt, aber Bronze ist dennoch für mich top", blickt der Schwarzwälder, der immerhin nach 350 Metern noch geführt hatte, zurück.

Nun hofft Schwierz auf einen Start mit der deutschen Staffel über die fünf Kilometer heute Abend. "Auf alle Fälle wäre ich hochmotiviert. Den Marathon am Samstag laufe ich dann eher zum Spaß. Ich werde das alles mit dem Bundestrainer am Freitag absprechen", sähe Schwierz auch für die Staffel Medaillenchancen.

Gestern war für ihn in San Bernedetto ein Ruhetag angesagt. Die SkateSchuhe blieben auch tatsächlich im Hotel, Matthias Schwierz entspannte sich in der Sonne am Adriastand, zog dabei schon eine erste EM-Bilanz und blickte auf die kommenden Wochen. "Das Niveau ist international gleichbleibend hoch, die Spitze ist eng beisammmen."

Bei den Weltmeisterschaften im Oktober in Medellin (Kolumbien) wird der Weilersbacher auf jeden Fall an den Start gehen. Die Frage ist nur, wie lange er sich vor Ort (immerhin 1503 Höhenmeter) vorbereiten kann. "Es gilt noch die Sicherheitsfrage abzuklären. Für den Zeitraum der Wettkämpfe werden beispielsweise Terroristen mit Schmiergeldern dort stillgehalten, aber hinsichtlich der Vorbereitungszeit ist das völlig offen", hat sich der Europameister schon eingehend erkundigt.