Nach den Anschlägen in Hanau hat das Polizeipräsidium Konstanz die Polizeireviere in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Konstanz seit dem Wochenende mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen beauftragt. Foto: dpa

Präsidium will kein Sicherheitsrisiko eingehen. Verdächtige Hinweise sollen sofort gemeldet werden.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Nach den Anschlägen in Hanau hat das Polizeipräsidium Konstanz die Polizeireviere in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Konstanz seit dem Wochenende mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen beauftragt.

"Obwohl es derzeit keinerlei konkrete Gefährdungshinweise für türkische und israelische Einrichtungen in den Landkreisen gibt, gehen wir kein Sicherheitsrisiko ein", so Polizeivizepräsident Oskar Schreiber, der innerhalb des Präsidiums Konstanz auch Leiter des Führungs- und Einsatzstabes ist und die Sicherheitslage ständig überprüft. "Wir haben seit Freitag die Präsenz an den risikobehafteten Einrichtungen erhöht und uns mit den Verantwortlichen in Verbindung gesetzt", so Schreiber.

Auf erhöhte Schutzmaßnahmen vorbereitet

Wie auch nach dem Anschlag im Oktober 2019 in Halle/Saale ist die Polizei bei derartigen Ereignissen besonders sensibilisiert und prüft sehr genau jegliche verdächtige Wahrnehmung in Zusammenhang mit Moscheen, Gebetsräumen und sonstigen Einrichtungen, bei denen ein konzentrierter Personenverkehr stattfindet. Sie bittet die Bevölkerung, verdächtige Hinweise sofort zu melden.

Im Lagezentrum des Präsidiums, bei dem alle Notrufe aus den vier Landkreisen eingehen, sei man rund um die Uhr auf die erhöhten Schutzmaßnahmen vorbereitet, teilt das Polizeipräsidium weiter mit. Die angeordneten Maßnahmen seien mit anderen Sicherheitsbehörden und dem Landespolizeipräsidium abgestimmt und würden bis auf weiteres aufrechterhalten.

Zuständig für vier Landkreise

Mit seinen über 1500 Mitarbeitern trägt das Polizeipräsidium Konstanz Verantwortung für die Sicherheit der nahezu 780.000 Bürger in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Konstanz. Rund 1150 Beamte der Schutzpolizei sowie etwas über 210 Kriminalbeamte sorgen auf einer Fläche von 3346 Quadratkilometern für ein hohes Maß an Sicherheit und Ordnung im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums.

Damit ist das Regionalpräsidium mit seinem Führungs- und Einsatzstab, den Stabsstellen und dem Referat Prävention sowie seinen Direktionen und seiner Verwaltung für die zweitgrößte Fläche in Baden-Württemberg zuständig, koordiniert eigenen Angaben zufolge im rund um die Uhr besetzten Führungs- und Lagezentrum in Konstanz im Schnitt etwa 500 Einsätze pro Tag und bearbeitet präsidiumsweit rund 47.000 Straftaten und 25.000 Verkehrsunfälle im Jahr.