Der Außenbereich der Moschee gegenüber des Villinger Bahnhofs wird von einer Kamera überwacht. Foto: Archivfoto: aka

Türkisch-islamische Union reagiert auf Vorfall. Vorsitzender sieht jedoch keinen Anlass zur Aufregung.

Villingen-Schwenningen - Nachdem die Gemeinde der "Blauen Moschee" in Villingen vor rund zwei Wochen eine Bombendrohung erhalten hat, hat die türkisch-islamische Union ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft. So werden neuerdings vor dem Freitagsgebet die Taschen der Gläubigen kontrolliert. Das berichtet Vorstandsvorsitzender Irfan Necip Karadaban. Er betont, man nehme den Vorfall "natürlich sehr ernst". 

Gleichzeitig sieht der Vorsitzende keinen Anlass zur Aufregung. Er verlasse sich voll darauf, dass die Polizei das Ganze aufklären werde. "Wir fühlen uns geschützt", sagt Karadaban. Die Polizei habe vorbildlich und schnell reagiert, nachdem die Gemeinde Alarm schlug. "Wir sind sehr dankbar."

Muslime haben in VS nicht mit Anfeindungen zu kämpfen

Trotz der Drohung sei die Stimmung unter den Gemeindemitgliedern gelassen, berichtet Karadaban weiter. Man sehe die Angelegenheit als Ausnahmefall. Generell hätten die Muslime in Villingen-Schwenningen nicht mit Anfeindungen zu kämpfen. Er betont: "Wir sind ein Teil von Villingen."

Neben der neuerlichen Taschenkontrolle wird der Außenbereich der Moschee gegenüber des Villinger Bahnhofs seit jeher von einer Kamera überwacht. Viel mehr könne nicht getan werden. Trotz des Vorfalls versichert Karadaban, dass die Gemeinde alle Menschen - Muslime oder nicht-Muslime - willkommen heiße. Die Türe stehe immer offen. "Man kann über alles reden", sagt er.

Die Droh-E-Mail in Villingen-Schwenningen steht laut Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit weiteren gleichlautenden E-Mails, die in und außerhalb Baden-Württembergs versendet wurden. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen laut Polizeipressesprecher Michael Aschenbrenner noch immer. Er erklärt: "Wir gehen von einer politischen Intention aus."