Ein Video zeigt die Eskalation vor dem türkischen Vereinslokal. Foto: Screenshot

Polizei erhält Anfrage von Konsulat. Ermittlungen zu Auseinandersetzungen laufen.

Villingen-Schwenningen - Die Geschehnisse rund um die Kurdendemo mit zwei Verletzten am Samstag in der Villinger Innenstadt zieht immer größere Kreise. Nun hat sich sogar das türkische Konsulat eingeschaltet, das Kenntnis von den unschönen Szenen erhalten hat.

Wie gewöhnlich gut unterrichtete Kreise berichten, hatte sich die türkische Auslandsvertretung in Deutschland aufgrund der Ermittlungen an die Polizei gewandt. Dieter Popp, Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen, bestätigt Informationen unserer Zeitung, wonach eine "Anfrage" des stellvertretenden türkischen Generalkonsuls in Karlsruhe eingetroffen sei. Zum Inhalt wolle man sich nicht äußern. Bei der Pressestelle der türkischen Botschaft in Berlin reagierte man gereizt auf die telefonische Anfrage unserer Zeitung zu dem Vorgang. So heißt es dort auf Nachfrage, ob man "der Polizei nicht trauen würde", dass nun auch bei der Auslandsvertretung der Türkei in dieser Sache nachgefragt werde. Eine daraufhin gewünschte, schriftliche Anfrage blieb darüber hinaus bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet.

Wie berichtet, laufen bei der Polizei die Ermittlungen zu den Auseinandersetzungen im Rahmen einer Demonstration gegen den Angriff der Türkei auf Nordsyrien. Aufgrund des politischen Hintergrunds ist der Staatsschutz mit der Angelegenheit betraut. Die Kripo hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, um die Hintergründe und die Verantwortlichen der blutigen Eskalation vor einem türkischen Vereinslokal zu ermitteln.